Wassenberg-Steinkirchen: Stürmischer Beifall: „Junist” in der St.-Martinus-Kirche

Wassenberg-Steinkirchen : Stürmischer Beifall: „Junist” in der St.-Martinus-Kirche

Nach dem großen Erfolg im Vorjahr gastierte „Junist” in der St. Martinus-Kirche und erntete erneut stürmischen Beifall.

Die Nähe zu Weihnachten und die von Kerzen erleuchtete Kirche gaben dem Geschehen die besondere Note, die auch die vielen Menschen, die sich für den Erhalt der Kirche unentwegt einsetzten, genossen.

Es brauchen nicht immer Kosaken zu sein, die dem Westen die russische Seele musikalisch näherbringen. Das junge Ensemble (sechs Frauen, drei Männer) aus Lemberg, vermochten es ebenso gut, wenn nicht besser, denn sie konnten spielen und singen, was das Zeug hält. Alle waren von schlafwandlerischer Sicherheit.

Es gab weder Noten noch Programm und doch verlief alles glatt wie am Schnürchen. Die Ukraine schöpft aus einem Riesenreservoir an Folklore, und die Menschen haben wie alle Slaven eine elementare Nähe zur urigen Musik. Das ist ihr Treibmittel. Sie verfügen über Spontanität und lassen sich selbst hinreißen, ohne die Disziplin zu vergessen. Immer ein Lächeln auf den Lippen, traten sie vors Publikum und genossen selbst das Musizieren.

Erst langsam und mit viel Herz und Legato mündete das Geschehen in ein rasendes Finale. Trotzdem bleibt die Musik bis zum Schluss kontrolliert. Die osteuropäischen Musikanten haben sich immer mehr angewöhnt, möglichst alle Musikbereiche abzudecken. So kommt es nicht selten zu Kuriosa und Sammelsuria, auch hier. Die Folklore wechselte mit westlichen Stücken, Klassik und schließlich weihnachtlicher Musik. Die besonders gefühlvolle Toselli-Serenade stand in der Nachbarschaft zu Bachs exquisiter Badinerie und überschäumenden Straußwalzern, womit sich namentlich die jungen Damen mit absoluter Sicherheit auszeichneten, auf Geigen oder Flöten.

Stets wurde exakt auf die instrumentale Zusammensetzung geachtet, wobei auch die heimischen Volksinstrumente wie eine Art Cimbalon zurückgegriffen wurden, die man braucht, um die typischen Volksballaden wie die Dumky vorzutragen. Dazu kamen Panflöte, auf der der Ausführende so betörend war ein George Zamfir, kleine Trommel, Akkordeon, Rasseln und so fort.

Von einem ging´s unmittelbar über ins andere. Es war eine bezaubernde Stunde des ukrainischen Musizierens mit allen Reizen seiner Exotik, zumal auch immer wieder gewechselt wurde. Daraus könnte in Steinkirchen Tradition werden, auch an der Resonanz gemessen. Damit würden Ukrainer gleichzeitig Schützenhilfe leisten zur Erhaltung der Kirche.