Düren/Würselen/Aachen: Streiks auch für Aachener Kitas und Schulen angekündigt

Düren/Würselen/Aachen : Streiks auch für Aachener Kitas und Schulen angekündigt

Bei Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Donnerstag rund 2500 Krankenhaus-Beschäftigte in 50 Kliniken in Nordrhein-Westfalen für höhere Löhne demonstriert. In der Region legen Beschäftigte des Medizinischen Zentrums (MZ) in Würselen und der LVR-Klinik in Düren die Arbeit nieder. In Aachen ist für die nächste Woche ein Streik angekündigt, betroffen sein können Kitas, Schulen und die Stadtverwaltung.

„Die Beschäftigten sind wütend über das Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde“, sagt Harald Meyer, zuständiger Gewerkschaftssekretär im Verdi-Bezirk Aachen Düren Erft. In Zeiten voller Kassen den Beschäftigten eine Reallohnkürzung anzubieten und die Azubis mit unter zehn Euro Erhöhung abzuspeisen sei „eine pure Provokation“.

Die Beschäftigten der Dürener LVR-Klinik trafen sich um 8.15 Uhr vor der Cafeteria der LVR-Klinik. Von dort zogen sie in einem kurzen Demozug zum Real-Parkplatz im Heerweg. Von dort ging es gegen neun Uhr zusammen mit den Beschäftigten des Medizinischen Zentrums Würselen mit dem Bus zur Großdemonstration nach Köln.

Insgesamt hatten landesweit am Donnerstag rund 2500 Krankenhaus-Beschäftigte in 50 Kliniken im Land für höhere Löhne demonstriert. Zentrale Kundgebungen gab es außer in Köln auch in Dortmund und Bad Oeynhausen.

Die Warnstreiks waren Teil eines bundesweiten Aktionstages im öffentlichen Dienst. Verdi fordert für die Beschäftigten von Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Geld. Den Vorschlag der Arbeitgeber von drei Prozent mehr Lohn für zwei Jahre lehnt die Gewerkschaft ab.

Die Aachener Stadtverwaltung informierte am Donnerstag über einen für Mittwoch, 27. April, angekündigten Warnstreik. Voraussichtlich betroffen seien die Stadtverwaltung, die städtischen Kindertageseinrichtungen sowie die städtischen Offenen Ganztagsschulen (OGS).

Der Fachbereich Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen bat Eltern, schon vorab Alternativen zur Betreuung ihrer KiTa-Kinder zu suchen. Da die Stadt über das Ausmaß der Streiks nicht informiert werde, könne eine Notbetreuung nicht geplant werden. Streiks in den Offenen Ganztagsschulen seien ebenfalls nicht auszuschließen. Eltern werden gebeten, eine alternative Betreuung zu organisieren.

In Nordrhein-Westfalen soll es in der nächsten Woche die ersten großen Streiktage im laufenden Tarifkonflikt des öffentlichen Diensts geben. „Es wird alle Bereiche treffen, unter anderem den Nahverkehr, die Müllabfuhr, Jobcenter, Stadtverwaltungen und Kindertagesstätten”, sagte Verdi-Sprecher Uwe Reepen am Donnerstag. „Wir rechnen am Dienstag und Mittwoch mit Zehntausenden Warnstreikenden.” Damit will Verdi Druck vor der nächsten bundesweiten Tarifrunde am Donnerstag und Freitag (28./29. April) in Potsdam machen.

(red/dpa)