Kreis Heinsberg : Stollenprüfung: Viele sehr gute und gute Noten erfreuen Bäcker
Kreis Heinsberg Die Notenbilanz der kombinierten Stollen- und Weihnachtsgebäckprüfung der Bäcker-Innung Heinsberg konnte sich wahrlich sehen lassen: 25 Bewertungen mit „sehr gut“ und 17 mit „gut“ ließen Innungsobermeister Edwin Mönius, der auch das Amt des Kreishandwerksmeister bekleidet, am Dienstagnachmittag strahlen.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“ Bei der zweitägigen Prüfung in der Filialdirektion der Kreissparkasse in Geilenkirchen waren vom Qualitätsprüfer Karl-Ernst Schmalz vom Deutschen Brotinstitut nur sieben der 49 vorgestellten Produkte nicht prämiert, sondern als verbesserungswürdig eingestuft worden. Und Schmalz betonte, dass Saisongebäck in der Tat schwierig zu backen sei.
Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Lockerung und Krumenbild, Struktur und Elastizität, Geruch und Geschmack: All dies sind Kriterien, die für den Qualitätsprüfer bei der Bewertung eine Rolle spielen. Die sehr guten Stollen und Gebäckproben durften keinerlei Makel aufwiesen, denn diese Note gab es nur bei der vollen Punktzahl, sprich bei 100 Zählern. 90 bis 99 Punkte führten zur Einstufung als gute Produkte. Aber angesichts der Tatsache, dass die Prüfung diesmal sehr früh stattgefunden habe, zeigte sich der Obermeister davon überzeugt, dass die Bäcker auch bei den nicht prämierten Produkten, bei denen sich Fehler eingeschlichen hätten, dank der Hinweise des Qualitätsprüfers nun noch rechtzeitig nachbessern könnten.
„Wenn ich gute Qualität backen will, muss ich gute Rohstoffe verwenden. Die kosten Geld“, sagte Schmalz mit Blick auf die Handwerksstollen, die sich durch einen hohen Fettanteil und einen hohen Fruchtanteil auszeichnen und — ganz dezent gebacken — eine tolle Saftigkeit aufweisen würden. Wichtig sei es unter anderem, dass Stollen nach dem Backen gebuttert und gezuckert würden — möglichst gleichmäßig. Im Geschmack müssten beim Christstollen Rum und Vanille zur Geltung kommen oder beim Butterstollen natürlich die Butter. Stollen könnten bei mehrtägiger Ruhezeit „reifen“. Wenn sie kühl und dunkel gelagert würden, seien sie auch lange haltbar.
Innungsobermeister Mönius dankte der Kreissparkasse Heinsberg für die Gastfreundschaft — diesmal in Geilenkirchen. Josi Tholen, stellvertretende Filialleiterin, hatte ebenso wie ihre Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen beiden Tagen die wunderbaren Düfte genossen. Und es durfte reichlich probiert werden. Mönius bedauerte zwar, dass die Kundenfrequenz in der Schalterhalle in Zeiten von Online-Banking und Geldautomaten nicht mehr so hoch sei wie früher, trotzdem sei es wieder „eine gelungene Aktion“ gewesen — auch dank der erstmaligen Kombination mit der Gebäckprüfung. 15 der 31 Innungsbetriebe hatten mitgemacht.
Allerdings soll bei der Manöverkritik über eine mögliche Änderung gesprochen werden. Bislang fanden Brot- und Brötchenprüfung sowie Stollenprüfung im Wechsel statt. Denkbar sei, so Mönius, ab 2018 in jedem Jahr sowohl Stollen (einen Tag lang) als auch Brote (einen Tag lang) zu prüfen. Ein Hintergrund dieser Überlegung: Nur für drei Jahre „sehr gut“ in Folge gebe es vom Deutschen Brotinstitut — einer Einrichtung des Bäckerhandwerks — eine Gold-Auszeichnung als Nachweis für konstante Top-Qualität. Würde der bisherige Rhythmus beibehalten, bliebe den Bäckern aus dem Kreis Heinsberg Gold verwehrt. Das könnte sich in einigen Jahren ändern...