Übach-Palenberg : Standort Übach-Palenberg: Saurer investiert 3,5 Millionen
Übach-Palenberg Eine symbolische Baggerschaufel voll Sand reichte, um viele Herzen höher schlagen zu lassen. Zum Beispiel das von Jan Röttgering, Geschäftsführer des Schlafhorst-Geschäftsfeldes „Spinning“, der natürlich beim Spatenstich zum Neubau einer Logistikhalle mittun durfte.
Genau 8331 Quadratmeter misst das Grundstück, auf dem die rund 7000 Quadratmeter messende Halle für Baukosten von etwa 3,5 Millionen Euro entstehen wird. „In der neuen Logistikhalle können wir unsere versandfertigen Maschinen zentral effizient kommissionieren, lagern und versenden“, umschrieb Röttgering die künftig im Neubau zentral abgewickelten Aufgaben. Bevor der Sand mit acht Spaten namens „Britta“ in die Luft fliegen durfte, waren aufgrund der Besitzverhältnisse laut Röttgering „spannende“ Verhandlungen angesagt.
So gehörte der Grund ursprünglich vier Parteien, was seinen Teil zum etwas verzögerten Baustart beitrug. „Ursprünglich wollten wir bereits im August beginnen“, so der Geschäftsführer. Die Halle dient aber nicht nur dem Versand, sondern ergänzt das Angebot des kürzlich eingeweihten „Technology Centers“ des Textilmaschinenherstellers Schlafhorst mit der Möglichkeit, vier Maschinen für Probeläufe und Leistungstests funktionsfertig zu montieren. Über drei Verladerampen können dann täglich bis zu 15 große Frachtcontainer beladen und auf den Weg in den Markt geschickt werden. Dazu gehören auch die Flaggschiffe der Produktion wie die Rotorspinnmaschine „Autocoro 8“ und die Spulmaschine „Autoconer 5“. „Dazu können wir ein derzeit noch in Heinsberg genutztes Gebäude nun anderweitig nutzen, da dezentrale Lager im Umland überflüssig werden, das spart Zeit und Geld“, schloss Röttgering.
Der Geschäftsführer der Saurer-Gruppe, Daniel Lippuner, unterstrich den in Übach-Palenberg beschrittenen Weg noch mit der Aussage, dass sich die Märkte nach den Turbulenzen der letzten Jahre auf hohem Niveau stabilisiert hätten. „Wir sind auf Expansionskurs und investieren deshalb in unseren wichtigsten Standort hier in Übach-Palenberg“, so Lippuner.
Im Beisein von Bauunternehmer Hubert Schlun freute sich auch Übach-Palenbergs Bürgermeister über den Invest. „Wir bewegen heute nur ein kleines Stückchen Erde, aber viel für die Zukunft unserer Stadt“, sagte er. So sei es die Firma Schlafhorst gewesen, die ein Jahr nach der letzten Förderung der Gewerkschaft Carolus Magnus bereits 1963 mit der Produktion von Textilmaschinen am Standort begann und die Neustrukturierung nach der Zechenschließung vorantrieb. „Fakt ist, dass wir der Firma Saurer Schlafhorst viel zu verdanken haben“, schloss Jungnitsch, der mit dem Bau, der im Mai 2015 fertiggestellt sein soll, auch die jahrelange Brache des früheren Zechengeländes als beendet ansah.