Städteregion : Sprachturnier der Rotary Clubs: Im freien Vortrag die „Komfortzone“ verlassen
Städteregion Die Kunst, eine gute Rede zu halten, ist nicht jedem in die Wiege gelegt. Mit Blick auf das spätere Berufsleben kann es aber nicht schaden, sich rhetorische Fähigkeiten anzueignen. Die Rotary Clubs für die Stadt Aachen und Umgebung richten daher alle zwei Jahre ein Sprachturnier für Schüler der Oberstufe aus.
Die Teilnehmer des Wettbewerbs halten dabei eine freie Rede vor einer Jury. Nun wurden die Sieger der diesmaligen Auflage in den Räumen der Lebenshilfe Aachen gekürt.
Professor Thomas Niehr, Sprachwissenschaftler am Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft der RWTH Aachen und Mitorganisator des Turniers, dankte allen Beteiligten. Er wandte sich dann jedoch sogleich an die eigentlichen „Stars“ des Abends: „Es soll heute nicht darum gehen, dass sich die Organisatoren gegenseitig auf die Schultern klopfen. Die Hauptpersonen sind Sie, liebe Schülerinnen und Schüler. Sie haben nicht nur Engagement, sondern auch Durchhaltevermögen gezeigt. Bei der freien Rede haben Sie die Komfortzone verlassen“, sagte er anerkennend.
Die jungen rhetorik-interessierten Talente hatten zunächst an einer Rede-Werkstatt der RWTH teilgenommen, ehe dann der eigentliche Wettbewerb an der FH Aachen stattfand. Drei Themen standen für die freie Rede zur Auswahl: Populismus, Jugendsprache sowie der Komplex selbstfahrende Autos, Drohnen und Roboter. Die Jury, die sich aus je zwei Mitgliedern der sechs Rotary Clubs für Stadt und Umgebung zusammensetzte, vergab dann Punkte in acht Kategorien. So wurden neben der Beherrschung des Themas und dem sprachlichen Ausdruck etwa die Überzeugungskraft, Gestik und Mimik wie auch die Zuwendung zum Hörer bewertet.
Nachdem die Harfenistin Linda Frank für das musikalische Ambiente gesorgt hatte, folgte der Höhepunkt des Abends: die Preisverleihung. Björn Meißner, Sprechwissenschaftler am Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft der RWTH Aachen und Moderator der Veranstaltung, bat die Teilnehmer auf die Bühne. Sie alle erhielten eine Urkunde. Die drei Bestplatzierten wurden zusätzlich mit Geldpreisen geehrt: Dritte wurde Veronika Stockem vom St.-Leonhard-Gymnasium Aachen, auf Rang zwei landete Paul Bank vom Goethe-Gymnasium Stolberg. Den ersten Platz belegte Louisa Meyer vom Berufskolleg für Gestaltung und Technik.
Damit stand gleichzeitig die Siegerschule fest: Schirmherr Professor Walter Eversheim überreichte den Wanderpokal an Christiane Levold, Schulleiterin des Berufskollegs. Mit Harfenklängen von Linda Frank klang der Abend aus.