Erkelenz: „Schönere Verbildlichung kaum vorstellbar”

Erkelenz : „Schönere Verbildlichung kaum vorstellbar”

Als es im November 2003 in Haus Spiess eine Ausstellung gab, erhaschte der damalige Vorsitzende des Kulturausschusses, Hatto Haak, einen Blick auf Arbeiten von Bärbel Esser.

So sei es zu dieser aktuellen Ausstellung mit dieser Künstlerin gekommen, wusste der stellvertretende Bürgermeister, Theo Clemens, zu berichten, bevor der Kunsthistoriker Klaus Flemming zur Einführung der Ausstellung, „Musikpoesien - Radierungen, Kabarett mit grafischen Mitteln - Zeichnungen” mit Werken von Bärbel Esser sprach.

Als Ausgangspunkt für ihre Arbeit wählte die in Kleve geborene Künstlerin das Thema Musik. Ihre Werke sind leicht und spielerisch, haben Witz und Tiefsinn.

Musik dingfest machen

Der Betrachter müsse sich auf ihre Bilder stark einlassen, um auch jedes Detail der fein ziselierten Ornamente, Figuren und Notenlinien zu entdecken, so Flemming. Musik sei nicht anders als Klänge, die in eine Abfolge gebracht würden.

Bärbel Esser setze sich aber nicht ans Klavier und betätige die Tasten, sie nutze anderes, um die Musik, eine Komposition dingfest zu machen.

Bei ihren Arbeiten gehe sie damit sehr frei um und ihre Werke seien sicherlich nicht klanglich umsetzbar. Sie seien aber durchaus zeichnerische Kompositionen, betonte Flemming.

Ihre Bilder seien ein Wechselspiel zwischen Konstruiertem und Poetischem, Ordnung und Chaos, die in einer Kunstform auf dem Blatt zum Tragen kämen. Ihre Graphik-Kompositionen beschränken sich dabei aber nicht nur etwa auf die Notenschlüssel.

Phantasiefiguren, Kobolde, Märchengestalten, Comic-Helden und Tierchen tummeln sich da im traditionellen Notenbild ebenso wie Textelemente, Zahlenreihen, Wortfragmente und nicht zu vergessen die Klaviertasten. „Ich kann mir kaum eine schönere Verbildlichung von Musik vorstellen”, sagte Flemming.

Zur „Musik ohne Töne” müsse jeder seinen eigenen Zugang finden, hieß es weiter, bevor schließlich noch die arbeitsaufwendige Graphiktechnik herausgestellt wurde.

Mit Lupe und Radiernadel bewaffnet, muss die Künstlerin in vielen Arbeitsgängen ihre Partitur verdichten.

Öffnungszeiten

Zu sehen sind die Arbeiten von Bärbel Esser in Haus Spiess bis Sonntag, 30. März, immer samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr.