Linnich/Gangelt: Schnitt und abgetrennter Schweif: Tierquäler attackiert Pferde

Linnich/Gangelt : Schnitt und abgetrennter Schweif: Tierquäler attackiert Pferde

Zum wiederholten Mal innerhalb kurzer Zeit sind in Linnich Pferde von Unbekannten angegriffen und verletzt worden. In Hottorf wurde am vergangenen Freitag einem Tier eine schwere Schnittverletzung zugefügt und einem weiteren ein Teil des Schweifs abgeschnitten. Nach Informationen unserer Zeitung gab es sogar noch einen dritten Fall, der aber der Polizei bis Donnerstag noch nicht bekannt gewesen war.

Wie die Polizei des Kreises Düren am Donnerstag bekanntgab, standen mehrere Pferde am Freitagabend in der Zeit zwischen 19.30 und 23.15 Uhr auf einer Koppel hinter einem landwirtschaftlichen Betrieb nahe Kofferen. Als die Tiere zurück in ihre Boxen gebracht werden sollten, wurde bei einem Pferd eine etwa 40 Zentimeter lange Schnittwunde an der linken Hinterhand festgestellt.

Einem anderen Pferd war ein Teil des Schweifes abgeschnitten worden. Die Hintergründe sind völlig unklar. Dass Menschen für die Verletzungen der Tiere verantwortlich sind, steht nach Polizeiangaben außer Frage.

Es war bereits der dritte rätselhafte Fall eines Angriffes auf ein Pferd in Linnich innerhalb der vergangenen Wochen. Wie inzwischen bekannt ist, war Anfang September in Floßdorf auf einer abgelegenen Pferdewiese ein totes Fohlen gefunden worden.

Woran das Tier gestorben war, ist noch nicht klar. Äußere Verletzungen, die zum Tod geführt haben könnten, wies das Tier nicht auf. Jedoch war offenbar nach dem Tod ein Ohr abgetrennt worden. Ob es einen Zusammenhang zwischen den Taten gibt, ist für die Polizei noch offen.

Zwei Perde sterben auf Weide: Todesursache unklar

Hinweise zu den beiden Vorfällen oder auf Personen, die sich in verdächtiger Weise in der Nähe von Pferden aufhalten, nimmt die zuständige Sachbearbeiterin bei der Polizei im Kreis Düren unter der Telefonnummer 02461/627-8617 entgegen. Außerhalb der Geschäftszeiten ist die Leitstelle der Polizei unter der Nummer 02421/949-6425 erreichbar.

Erst im Sommer hatte die Polizei wegen zweier toter Pferde im rund 20 Kilometer entfernten Gangelt-Kreuzrath ermitteln müssen. In der Nacht auf den 2. Juli starben die beiden Tiere auf einer Weide. Der Verdacht, sie seien vergiftet worden, erhärtete sich nicht.

Die Tiere seien durch „stumpfe Verletzungen infolge eines Unfalls“ ums Leben gekommen, heißt es im Bericht der Polizei. Womöglich waren sie in vollen Galopp miteinander zusammengestoßen. Was sich tatsächlich in der Nacht wirklich abgespielt hat, wird womöglich nie mit letzter Sicherheit geklärt werden können.

Mini-Pony „Mario“ getötet und zerstückelt

Im vergangenen Jahr hatte ein Gerichtsprozess gegen eine junge Frau wegen der Tötung eines kleinen Ponys in Nordrhein-Westfalen für Aufsehen gesorgt. Die damals 19-Jährige hatte im Juni 2015 in Troisdorf das Mini-Pony „Mario“, ein ehemaliges Tier des Circus' Roncalli, entführt, mit Messerstichen getötet und zerstückelt. Zudem legte sie zwei Brände an Stallgebäuden.

Im Mai 2016 wurde die mittlerweile 20-Jährige, die nach Angaben ihrer Anwälte unter einer schweren Persönlichkeitsstörung litt und bereits mehrfach Tiere getötet haben soll, vor dem Amtsgericht Siegburg verurteilt. Wegen Brandstiftung, Diebstahls und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz erhielt sie eine Jugendstrafe von zwei Jahren und vier Monaten.

(jan/heck)