Ratheim: Realschule um so manch religiöses Fest reicher

Ratheim : Realschule um so manch religiöses Fest reicher

Schüler, Lehrer, Eltern: An der Ratheimer Realschule wurde am Dienstag Opferfest gefeiert.

Für die Schulleitung Angelika Lafos und Reinhild Behr-Bennemann war es eine tolle Sache, was die türkischen Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Müttern und dem Türkischlehrer Hamdi Yalcin inszeniert hatten.

Zum Ende eines Projekttages hatten sie aus Anlass des Opferfestes ein großes Buffet zusammengestellt und alle eingeladen. Alle Lehrerinnen und Lehrer kamen der Aufforderung gerne nach, denn die Ratheimer Realschule versteht sich als eine Schule, an der kulturelle und religiöse Feste gepflegt und als eine Bereicherung angesehen werden.

Freundlichkeit als Tugend

Man will kulturelle und religiöse Hintergründe verstehen lernen, um dann besser miteinander arbeiten zu können. So jedenfalls sieht Angelika Lafos die Situation und betont, man habe keine Probleme mit den türkischen Kindern.

Insbesondere ihre Freundlichkeit müsse als eine Tugend gewertet werden, die ansonsten leicht in Vergessenheit geraten sei. Türkischlehrer Yalcin betonte, dass es viele Gemeinsamkeiten im Islam und im Christentum gebe. Man freue sich darüber gemeinsam zu feiern, zu essen und zu trinken.

Das Opferfest an der Ratheimer Realschule war jedenfalls mehr als eine willkommene Abwechslung vom Schulalltag. Hierin waren sich die Lehrpersonen einig. Hamdi Yalcin erklärt in seiner Rede die Hintergründe der Feier: „Dieses Fest ist eines der beiden wichtigsten religiösen Feste im Islam. Das andere ist das Zuckerfest oder Ramadanfest, das wir am 5. Dezember 2002 gefeiert haben.

Am 10. Tag des Monats Zilhicce

Mit dem Zuckerfest endet der Fastenmonat Ramadan. Das Opferfest findet 70 Tage nach dem Zuckerfest statt, und es beginnt am 10. Tag des islamischen Monats Zilhicce, in dem die Pilgerfahrt vollzogen wird.

Wie zum Beispiel die Geburt Christi mit dem Weihnachtsfest gefeiert wird, ist auch das Opferfest religiösen Ursprungs. Das Opferfest dauert vier Tage. Am Morgen des ersten Feiertages stehen Alt und Jung früh auf. Die Männer gehen in die Moschee, um das Festgebet zu beten. Man wünscht sich ein schönes Fest. Auf dem Friedhof denken sie der Verstorbenen der Familie und beten für sie.

Die Muslime machen einen großen Hausputz und backen Blätterteigspezialitäten, die sie ihren Gästen anbieten. Außerdem werden viele Speisen vorbereitet, und in diesen vier Tagen werden Verwandte und Nachbarn zum Essen eingeladen. Man kleidet sich in neue oder saubere Kleidung, man beschenkt sich gegenseitig. Besonders den Kindern wird eine Freude bereitet.

Die Jüngeren besuchen die Älteren und gratulieren. Sie küssen die Hände der älteren Leute und legen die Hände auf die Stirn. Diese Tradition ist ein Zeichen der Hochachtung. Man zeigt Respekt und Liebe. Dadurch werden die zwischenmenschlichen und gesellschaftlichen Beziehungen sowie das Verhältnis und Verständnis zwischen den Generationen verstärkt.

Jede Familie lässt ein Opfertier schlachten. Opfertiere sind Kamele, Rinder, Schafe und Ziege. Ein Schaf oder eine Ziege gilt als Opfer einer Person, während ein Rind auf sieben Personen gleichmäßig verteilt werden kann.”