Kreis Heinsberg : Raubüberfälle: Kreis Heinsberg ist ein sicheres Pflaster
Kreis Heinsberg Ein Serie von brutalen Raubüberfällen sorgt derzeit in Aachen für ein hohes Maß an Unsicherheit. Dagegen sind die Straßen in Heinsberg sehr sicher, sagt Dieter Prosch, Leiter der Direktion Kriminalität der Kreispolizeibehörde Heinsberg.
Im Kreis Heinsberg gehe die Zahl der Überfälle sogar zurück. Genaue Zahlen für das laufende Jahr will Prosch noch nicht nennen. Aber er rechnet mit einem Rückgang im zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. 2013 gab es im Kreis Heinsberg 52 Raubüberfälle, im Jahr 2012 waren es 61.
Städte oder Viertel, in denen es besonders häufig zu Raubüberfällen kommt, könne die Polizei im Kreis nicht identifizieren. Allerdings könne man sagen, dass Raubüberfälle meist dort geschehen, wo Leute abends oder nachts unterwegs sind. „Der Räuber muss ein Gegenüber haben, sonst kann er nicht rauben“, sagt Prosch.
Deshalb kommt es in kleinen Orten weit seltener zu Raubüberfällen auf der Straße. Prosch: „Je kleiner die Gemeinde, desto kleiner ist die Zahl der angezeigten Delikte.“ Dabei gebe es „eine gewisse Ballung an den Wochenenden. Mehr als die Hälfte aller Raubdelikte werden an den Wochenenden verübt“, sagt der Kriminaloberrat.
Banden, auf Raub spezialisierte Intensivtäter oder bevorzugte Opfergruppen gebe es im Kreis Heinsberg nicht. Ob bei den Taten, die verübt werden, mehr Gewalt angewendet wird als früher, darüber kann Prosch nur mutmaßen. Rückschlüsse lasse die Statistik über die Körperverletzungen zu: „Die Zahl der gefährlichen Körperverletzungen nimmt ab.
Aber, wenn früher jemand am Boden gelegen hat, war Schluss. Das ist heute nicht mehr so“, sagt Prosch. Anders als bei der Überfallserie in Aachen, bei der die Täter ihre Opfer sofort attackierten, beließen es die Täter im Kreis Heinsberg oft bei der Androhung von Gewalt.
Obwohl der Kreis Heinsberg im Vergleich zu anderen Städten, Kreisen und dem Durchschnitt des Landes NRW ein sicheres Pflaster sei, müsse man achtsam sein. „Auch im Kreis Heinsberg darf man nicht gänzlich naiv herumlaufen. Es kommt auch hier zu Straftaten“, sagt Prosch. Und die Folgen seien für die einzelnen Opfer jeweils schlimm. „Es ist schon sinnvoll, sich zu überlegen, wie man sich verhält“, sagt er. Man solle zum Beispiel nachts nicht mit dem teuren Smartphone am Ohr herumlaufen.
Denn das Telefon sei in den meisten Fällen weit wertvoller als der Inhalt der Brieftasche. „Man würde ja auch niemals sein Portemonnaie offen zur Schau stellen“, sagt Prosch. Indem man das Mobiltelefon verdeckt bei sich trägt, schaffe man erst gar keinen Anreiz für „Zufallstaten“. Außerdem sei es sicherer, wenn man als Gruppe unterwegs ist und wenn man dunkle Ecken meidet.
Positiv sei auch, dass die Aufklärungsquote bei Raubüberfällen hoch sei. Prosch: „Jeder zweite Raub wird aufgeklärt.“