Projekt „MultiBus” soll im September starten
Kreis Heinsberg. Nach den Sommerferien wird ein neues Busangebot den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Kreis ergänzen.
Der MultiBus soll dann probeweise den Betrieb in den Gemeinden Gangelt, Selfkant und Waldfeucht aufnehmen. Im Verkehrsausschuss des Kreistages wurde am Dienstag der Planungsstand vorgestellt.
Mit dem Konzept „MultiBus” werden heute nicht mehr tragfähige eindimensionale Linienangebote in schwach besiedelten Räumen durch einen besseren, dem flächenhaften Einsatzgebiet angepassten, mehrdimensionalen ÖPNV ersetzt.
MultiBus ist jederzeit abrufbar. Hinzu kommt, dass diverse Dienstleistungen mit diesem Angebot verknüpft werden können, beispielsweise die Haus-zu-Haus-Beförderung, Zubringer- und Verteildienste, ergänzende Schülerbeförderung oder Kurierdienste im Einsatzgebiet.
Realisieren wird das Angebot die WestEnergie und Verkehr GmbH in Zusammenarbeit mit der Harloff Hensel Stadtplanung Ingenieur GmbH und dem Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH.
Ausschuss fordert Absenkung der Zuschlaghöhe
Nach dem Probebetrieb von September bis zum Fahrplanwechsel im Dezember soll er im regulären Linienverkehr miteinbezogen werden. Gefördert wird der Einsatz mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Die Berechnungen zeigen, dass MultiBus, wenn er im Linienverkehr dauerhaft eingesetzt wird, kostenneutral fährt, den Fahrgästen aber eine deutliche Komfortverbesserung bringt.
Die Fahrtkosten liegen im Bereich des AVV-Tarifs, jedoch kommt ein Zuschlag dazu. Eine Fahrt von Gangelt nach Geilenkirchen kostet in der AVV-Preisstufe II 2,20 Euro plus einen Zuschlag von 0,95 Euro. Der Gesamtfahrpreis würde also 3,15 Euro betragen.
Dieser Zuschlag erschien den Ausschuss-Mitgliedern zu hoch, da er fast 40 Prozent des Preises beträgt. Sie befürworteten eine Zuschlaghöhe von 10 bis 15 Prozent.
Der Vorschlag der Fraktion von Bündnis 90/ Grüne, während der Einführungszeit ganz auf den Zuschlag zu verzichten, wurde abgelehnt.
Eine weitere Veränderung wurde in den Einsatzzeiten gewünscht. Vorgesehen war der Einsatz montags bis freitags von 6 bis 20 Uhr und samstags von 8 bis 15 Uhr.
In der Probezeit soll das Angebot an sieben Tagen in der Woche Interesse wecken. So soll die Einsatzzeit am Samstag bis 18 Uhr verlängert werden und am Sonntag von 8 bis 15 Uhr möglich sein.
Bezirksregierung muss noch zustimmen
Der Verkehrsausschuss beschloss unter Berücksichtigung der genannten Änderungen, dem Kreisausschuss und Kreistag zu empfehlen, ebenfalls zuzustimmen.
Wenn die Bezirksregierung Köln die Konzession beziehungsweise die einstweilige Erlaubnis erteilt, dann kann MultiBus im September die Fahrt aufnehmen.
Die Politiker sicherten den Betreibern Unterstützung zu, falls bei der Bezirksregierung hinsichtlich der Genehmigung Probleme auftauchen sollten.