Städteregion/Baesweiler : Preisverleihung für ein Miteinander in der Städteregion
Städteregion/Baesweiler Symbolisch zog Helmut Etschenberg den Hut und verbeugte sich. Und das tat der Städteregionsrat gleich mehrfach, als er die Empfänger der Förderpreise zu sich auf die Bühne holte. Zum siebten Mal verlieh die Städteregion als Rechsnachfolgerin des Kreises Aachen den Preis im Programm „Miteinander in der Städteregion Aachen — gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“. Dass die Preisträger — in diesem Jahr drei an der Zahl — nicht mit spektakulären Aktionen aufwarten müssen und ihren Alltag nach dem Motto leben, wurde dabei einmal mehr klar.
Im Kulturzentrum Burg Baesweiler hatte die Städteregion den Preisträgern einen großen Bahnhof bereitet. Um eine Anerkennung zu verleihen, mit der Schulen, Kindertagesstätten und sonstige Initiativen sowie Einzelpersonen ausgezeichnet werden, die sich für ein gutes Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft einsetzen. Ausgewählt wurden für den jeweils mit 500 Euro dotierten Förderpreis die Bürgerinitiative „Aktive Nachbarschaft“ Setterich, das Familienzentrum Florianstraße Alsdorf und der Stadtsportbund Herzogenrath. Die Moderation der Preisverleihung hatten der Journalist Olaf Theissen und Demet Jawher, Vorsitzende des Arbeitskreises der kommmunalen Migrantenvertretungen in der Städteregion, übernommen. Jawher stellte gleich zu Beginn heraus, „wir haben drei absolut preiswürdige Einrichtungen“ zu ehren.
Das unterstrich auch Städteregionsrat Etschenberg in einer kurzen Ansprache. „Wir müssen die Menschen ermutigen, die mit gutem Beispiel vorangehen“. Das bedinge auch, „die Hände nicht in den Schoß zu legen und weiter wachsam zu sein“. Gerade auch in der Aachener Region gehe „die Gefahr nicht allein vom rechten Rand aus. Auch in der Mitte steckt diese Gefahr“. Erhebungen hätten beispielsweise ergeben, „zehn Prozent der Menschen aus dieser Mitte“ seien der Überzeugung, „dass Deutschland wieder einen Führer braucht“, sagte Etschenberg und fügte an: „Das ist einfach nur erschreckend!“
Die „Aktive Nachbarschaft“ Setterich wurde mit dem „Miteinander“-Förderpreis ausgezeichnet, weil sie sich bemühet, das Wohnquartier Setterich lebens- und liebenswert zu gestalten. Durch die unmittelbare Zusammenarbeit sorge die Einichtung für die Überwindung von Vorurteilen und wirke Aus- und Abgrenzungstendenzen entgegen, heißt es in der Begründung. Die“Aktive Nachbarschaft“ fördere die Achtung der anderen und wechselseitige Toleranz.
Das Familienzentrum Florianstraße Alsdorf setzt seit zwölf Jahren verschiedene Sprachförderprogramme um. Die Einrichtung zeichnet verantwortlich für eine Vielzahl spezieller integrativer Angebote unter Einbindung aller Kinder. Dabei werden auch die Eltern angesprochen. Projekte zu besonderen Themen sensibilisieren Kinder und Eltern zusätzlich. Das gute Miteinander unterschiedlicher Kulturen ist fester Bestandteil der täglichen Arbeit, bergündet die Jury die Verleihung des Preises an die Kita.
Der Stadtsportverband Herzogenrath und die ihm angeschlossenen Vereine setzen sich laut der Jury vorbildlich und kontinuierlich für das „Miteinander in der Städteregion“ ein. Gerade der Sport entfalte eine hohe präventive Wirkung gegen extremistische Tendenzen. Die Arbeit des Stadtsportverbandes sieht die Städteregion als beispielgebend an.
Vor der Preisverleihung hatte die Theatergruppe „Kult“ der Alsdorfer Marienschule Sequenzen aus ihrem Stück „Der Unsichtbare“ aufgeführt und dafür tosenden Applaus bekommen.