Kreis Heinsberg: Plakate, Fotos und Kampagnen, die unter die Haut gehen

Kreis Heinsberg : Plakate, Fotos und Kampagnen, die unter die Haut gehen

Eine Rasierklinge auf blutender Haut. Eine Packung Taschentücher für „Tränen, die nicht trocknen”. Ein kleines, unschuldiges Mädchen, das den Betrachter treuherzig anschaut. Unter dem Porträtfoto steht: „Diese Hure hat ihren Onkel verführt.”

Darunter kann man - etwas kleiner geschrieben - lesen: „So rechtfertigen sich die Täter.” Das sind nur einige der mehr als 100 außergewöhnlichen und unter die Haut gehenden Plakate, Fotos und Werbekampagnen von Studentinnen und Studenten der Bauhaus-Universität Weimar zu den Tabuthemen „Häusliche Gewalt” und „Sexueller Missbrauch”.

Der Weiße Ring, die bekannte Opferschutzorganisation, präsentiert die Ausstellung „Opfer” (nach der Eröffnung für geladene Gäste am 2. November) vom 3. bis 12. November für die interessierte Öffentlichkeit in Haus Basten in Geilenkirchen. Schirmherr ist Thomas Fiedler, Bürgermeister der Stadt Geilenkirchen. Geöffnet ist die Ausstellung von montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie am Samstag, 6.November, von 10 bis 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung wird gezeigt in Kooperation mit dem Arbeitskreis gegen häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch im Kreis Heinsberg, der bereits seit 20 Jahren besteht.

Plakate, Fotos und Kampagnen sollen auf die alltägliche - oft im Verborgenen - stattfindende Kriminalität aufmerksam machen. „Frauen und Männer, auch Jugendliche untereinander, sollen dazu bewegt werden, hinzusehen, ihre Umwelt ein wenig sorgfältiger zu betrachten und - falls erforderlich - Zivilcourage zu zeigen”, erklärte Friedrich Mathieu, der Leiter der Heinsberger Außenstelle vom Weißen Ring. Für Jugendliche unter 14 Jahren sei die Ausstellung allerdings nicht geeignet, so die Organisatoren.