Hückelhoven : „Perspektiven haben sich positiv verändert”
Hückelhoven Der Wildauer Platz als ein Kernstück des neuen Zentrums von Hückelhoven wird in den kommenden drei Jahren sein Gesicht verändern.
Der Hückelhovener Architekt Franz Peter Greven hat die Gebäude rund um den Platz erworben und will dort in Absprache mit der Stadt auch städtebauliche Akzente setzen.
Unser Redakteur Norbert Schuldei sprach mit Franz Peter Greven über die Hintergründe seines Entschlusses, immerhin mindestens sieben Millionen Euro in das Projekt zu investieren.
Herr Greven, sind Sie ein Zocker?Greven: Nein, ich bin kein Zocker.
Aber wer sieben Millionen Euro oder noch mehr aufs Spiel setzt, riskiert schon einiges.
Greven: Meine Frau und ich setzen nichts aufs Spiel, sondern wir setzen etwas wohlwissentlich an einer Stelle ein, von der wir sagen: Das ist dort gut angelegt. Das hat mit zocken nichts zu tun, beinhaltet allerdings unternehmerisches Risiko. Denn man kann nie alle Eventualitäten im Vorfeld ausschalten.
Wie hoch ist das unternehmerische Risiko für Sie?
Greven: Wir wussten anfangs nicht, inwieweit die Stadt das städtebauliche Konzept in dem von uns vorgeschlagenem Maße unterstützt. Aber wir sind lange im Stadtmarketingprozess eingebunden und wussten, dass die Stadt eine Attraktivitätssteigerung im Bereich des Wildauer Platzes anstreben muss.
Das war für Sie die Grundvoraussetzung, dort aktiv zu werden.
Greven: Ja. Wir haben am Wildauer Platz die Chance, ein gestalterisch und architektonisch einheitliches Bild zu realisieren. Sowohl durch die Aufweitung zum HC hin als auch vom HC in die Parkhofstraße hinein. So soll eine attraktive Verbindung aus Geschäften mit einem interessanten Branchenmix zwischen Parkhofstraße und HC entstehen.
Sie sind kein barmherziger Samariter, Sie müssen als Kaufmann auch Geld verdienen.
Greven: Natürlich. Wir investieren in diese Stadt, weil wir davon überzeugt sind, dass Hückelhoven Zukunft hat. Aber wir müssen dafür auch etwas tun, besonders für die Attraktivierung der Innenstadt, denn die City ist das Herzstück von Hückelhoven.
Was macht Sie so sicher?
Greven: (lacht) Unsere positive Ausstrahlung. Aber im Ernst: Das, was hier seit etwa drei Jahren durch den Stadtmarketingprozess angestoßen wurde, hat uns in unserer positiven Einstellung bestärkt.
Was hat sich in dieser Zeit so sehr zum Positiven verändert?
Greven: Hückelhoven hat sich gewandelt, aber auch wir haben uns verändert. Das HC mit „Media Markt” ist ein kleines Zauberwort für weitere Neuansiedlungen geworden.
Es ist wirklich enorm: Im vergangenen halben Jahr haben sich die Zukunftsprognosen für unsere Stadt entscheidend zum Positiven verändert.
Und Sie als Architekt haben in keiner anderen Stadt im Kreis so viele Möglichkeiten, diese Zukunft mit zu gestalten.
Greven: Genau. Ich bin Hückelhovener, und deshalb schlägt mein Herz selbstverständlich besonders für diese Stadt. Wir sind als Architekten natürlich auch Idealisten und wollen hier etwas Besonderes bauen. Das reizt ungemein.
Mit der Parkhofstraße muss auch etwas geschehen.
Greven: Unbedingt. Die Leute kommen vom HC über den Wildauer Platz auf die Parkhofstraße und gucken nach rechts und links. Da muss etwas passieren, da muss die Attraktivitätssteigerung weitergehen, es darf hier kein Halt geben.
Was kann man denn tun?
Greven: Im Grunde nur an die Eigentümer oder an Investoren appellieren, die Parkhofstraße attraktiver und interessanter zu gestalten. Die jetzige Parkhofstraße als lange Einkaufsstraße wird es so in Zukunft nicht mehr geben.
Warum nicht?
Greven: Weil durch die Bebauung am Wildauer Platz und durch das HC ein neuer Einkaufsmittelpunkt entsteht. Von hier aus werden sich die Einkaufsmöglichkeiten in beide Richtungen der Parkhofstraße entwickeln.
Wollen Sie sich mit Ihren Projekten am Wildauer Platz auch ein kleines Denkmal setzen?
Greven: Nein, ein Denkmal nicht. Aber als Architekt versucht man immer, seine Ideen in einem Gebäude zu verwirklichen.