Kreis Heinsberg : Paritätischer: Schutz, Beratung und Unterstützung für Frauen
Kreis Heinsberg Fast jede dritte Frau in Deutschland habe mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren.
„Damit können und wollen wir uns nicht abfinden. Wir fordern Schutz, Beratung und Unterstützung für alle von Gewalt betroffenen Frauen und ihre Kinder“, erklärte Kirstin Fuss, Geschäftsführerin beim Paritätischen Wohlfahrtsverband im Kreis Heinsberg, anlässlich des Internationalen Frauentages, der an diesem Donnerstag, 8. März, auf dem Kalender steht.
Im Februar sei die Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt in Kraft getreten, im Dezember werde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 70 Jahre alt, die Wiener Menschenrechtskonferenz jähre sich im Juni zum 25. Mal.
Letztere gelte als Meilenstein: Erstmals sei in aller Deutlichkeit formuliert, dass die Menschenrechte von Frauen und minderjährigen Mädchen ein unveräußerlicher, integraler und untrennbarer Bestandteil der allgemeinen Menschenrechte seien. Doch auch heute noch würden weltweit Menschenrechte schwer verletzt, müsse ihr Schutz immer wieder neu eingefordert werden. Der Paritätische habe daher die bundesweite Aktion „Mensch, Du hast Recht!“ gestartet.
„Dabei müssen wir gar nicht weit in andere Länder schauen. Auch hier im Kreis Heinsberg ist Gewalt gegen Frauen und Mädchen nach wie vor ein Thema, vor allem im häuslichen Bereich“, so Kirstin Fuss weiter.
„Es ist ein Trauerspiel, dass die Finanzierung von Frauen- und Mädchen-Beratungsstellen, Frauenhäusern oder Einrichtungen gegen sexualisierte Gewalt noch immer eine freiwillige Leistung ist und damit von Kassenlage und Wohlwollen der einzelnen Kommune abhängt.“
Da sei der Bund gefragt, Schutz und Hilfe gesetzlich zu verankern, so Fuss. Unter dem Dach des Paritätischen in Nordrhein-Westfalen sind landesweit 18 Frauenhäuser und 55 Frauenberatungsstellen Mitglied. Von insgesamt 113 Frauen- und Mädchenorganisationen sind rund 90 in der Anti-Gewalt-Arbeit aktiv, erklärte der Paritätische Wohlfahrtsverband.