Kreis Düren: „Pänz mit Hätz“: Viel Engagement und noch viel mehr Herz

Kreis Düren : „Pänz mit Hätz“: Viel Engagement und noch viel mehr Herz

Für Alan ist die Sache eindeutig. „Warum ich hier gerne hinkomme“, sagt der junge Mann mit dem Down-Syndrom. „Weil hier alle meine Freunde sind, und ich gerne hier bin.“ Alan ist einer von knapp 30 geistig behinderten jungen Erwachsenen des Vereins „Pänz mit Hätz“, die sich einmal im Monat einen ganzen Nachmittag lang treffen.

„Wir haben 1996 ganz klein angefangen“, erzählt Steffi Schell, die als Förderschullehrerin arbeitet. „Alle, die sich seinerzeit ehrenamtlich für ‚Pänz mit Hätz‘ engagiert haben, hatten durch Studium, Zivildienst oder Beruf einen Bezug zu behinderten Menschen.“ Viele sind immer noch dabei, es gibt aber auch Betreuer, die in ihrem Berufsleben keinerlei Kontakt zu Menschen mit einer Behinderung haben. „Wir sind ein integrativer Verein“, sagt Steffi Schell. „Es ist uns wichtig, dass behinderte und nicht-behinderte Menschen Zeit miteinander verbringen.“

In der Regel finden die Treffen immer am ersten Samstag im Monat statt. „Wir unternehmen viel zusammen“, sagt Nicole, die regelmäßig an den Treffen von „Pänz mit Hätz“ teilnimmt. „Manchmal gehen wir zusammen ins Kino, wir haben Oktoberfest gefeiert und ab und zu fahren wir auch ins Phantasialand.“ „Ich mag alle, die hier hinkommen“, ergänzt Stefan. „Das ist einfach super-schön.“

Einer der Höhepunkte im „Pänz-mit-Hätz-Jahr“ ist ohne Zweifel die gemeinsame Ferienfahrt im Sommer, die in diesem Jahr schon zum zehnten Mal stattgefunden hat. „Wir fahren immer nach Breklum, einem kleinen Ort nördlich von Husum.“ Für Alan und seine Freunde ist die Reise an die Nordsee immer ein ganz besonderes Erlebnis: „Wir machen eine Wattwanderung“, erzählt der junge Mann, der in den Rurtalwerkstätten in der Verpackungsabteilung arbeitet, und wir fahren auch manchmal zu den Seehundbänken.“

Wichtig für die Eltern

Nicht nur die jungen geistig Behinderten sind froh, dass es „Pänz mit Hätz“ gibt, auch für ihre Eltern ist der Verein eine wichtige Einrichtung. „Mein Sohn ist seit vielen Jahren mit großer Begeisterung dabei.“ Vor der ersten Reise ihres Sohnes mit „Pänz mit Hätz“, so Astrid Pabst weiter, seien ihre Sorgen groß gewesen.

„Aber sie waren absolut unbegründet. Unsere Kinder erleben eine Woche voller gemeinsamer Abenteuer, Spaß und Unterhaltung vom Feinsten und sie werden mit ihren persönlichen Einschränkungen professionell betreut. Alle Betreuer zeigen ein unglaublich großes Engagement, und sie haben ein sehr großes Herz. Es ist wirklich nicht selbstverständlich, dass 13 Leute für unsere Kinder viel Freizeit und sogar eine Woche Urlaub opfern.“

Ihnen, betont Ralph Schmidt, der ebenfalls als Betreuer mit von der Partie ist, mache die Zeit mit den behinderten Menschen ebenfalls großen Spaß. „Wir sind zusammengewachsen“, sagt Schmidt. „Wenn wir heute unterwegs sind, ist das so, als würde eine alte Clique Zeit miteinander verbringen.“

Klar, dass die Aktivitäten des Vereins „Pänz mit Hätz“ nicht ohne Spenden und Sponsoren möglich ist. Steffi Schell: „Wir versuchen, die Beiträge für unsere Leute natürlich so gering wie möglich zu halten. Umso mehr freuen wir uns, wenn es Menschen gibt, die unseren Verein unterstützen möchten.“