Baesweiler : Nur der Baesweiler FDP-Chef stört die Harmonie
Baesweiler Kreisparteitage der FDP verliefen in der Vergangenheit alles andere als harmonisch. Doch nun scheint Ruhe eingekehrt zu sein. Einig wie selten präsentierten sich die Liberalen jetzt in Baesweiler.
Nur einer mochte dem Frieden nicht so recht trauen: Hans Nüsser, Vorsitzender des gastgebenden Ortsverbandes, hieß seine Parteifreunde zwar willkommen. Er erklärte dann aber - wohl mit Blick auf den nicht immer unumstrittenen bisherigen Kreisvorsitzenden Franz-Josef Zwingmann -, er werde „diese Art Mobbing, die im Kreisverband seit Jahren herrscht”, nicht weiter mitmachen - und verließ den Parteitag. So verpasste er eine Versammlung, bei der es weder inhaltliche noch personelle Unstimmigkeiten gab.
Mit 40 Ja- bei einer Nein-Stimme wählten die Liberalen den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Werner Pfeil (Würselen) zu ihrem neuen Kreisvorsitzenden. An seine Stelle als Vize-Parteichef rückte Hans-Dieter Reiprich (Baesweiler) in den Vorstand ein, ebenfalls mit einem überzeugenden Ergebnis (36 Ja, drei Enthaltungen).
Die Wahl war erforderlich, weil der langjährige Parteichef Zwingmann aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegen musste. Zwingmann habe es seit 1996 geschafft, dass in allen Kreiskommunen wieder liberale Ortsverbände entstanden seien, würdigte Pfeil die Verdienste seines Vorgängers. Er sei ein äußerst rühriger Kreisvorsitzender gewesen, „der immer da war, wenn man ihn rief”. Er hoffe, dass Zwingmann „uns bei der politischen Arbeit, so wie er es kann und möchte, erhalten bleibt”.
Auf Hochtouren laufen derweil die Vorbereitungen auf die erste Wahl zum Städteregionstag, sagte Pfeil. Gemeinsam mit den Aachener Parteifreunden sei ein Wahlprogramm erarbeitet worden, das in den nächsten Tagen allen Mitgliedern - im Kreisgebiet sind das 213 - zugeschickt und auf einem gemeinsamen Parteitag im März verabschiedet werde.
Er sei mit dem Entwurf und seinen beiden Schwerpunkten Bildung und Wirtschaft „sehr zufrieden”, erklärte Pfeil, warnte aber vor „überzogenen Vorstellungen in Bezug auf die zu erwartenden Synergieeffekte”. Es sei abzusehen, dass die von den Kommunen zu zahlende Regionsumlage infolge steigender Sozialausgaben in den nächsten Jahren kaum sinken könne.