Neun von zehn Kommunen dabei
Kreis Heinsberg. Es könnte für ansiedlungswillige Unternehmen so einfach sein: Ein Mausklick, und schon sähe man, welche Gewerbegebiete belegt sind, wo es noch freie Flächen gibt, was Entwicklungspläne vorsehen.
Noch gelingt dies aber in den meisten Regionen Deutschlands - so auch in der Region Aachen - nicht. Mitarbeiter in den Kommunen müssen jede Anfrage einzeln bearbeiten, das kostet Zeit und Geld. Die Lösung bietet ein Projekt, das die Wirtschaftsförderungsagentur AGIT derzeit im Auftrag des Landes NRW koordiniert: „Regionales Gewerbeflächen-Monitoring in der Region Aachen”.
Ziel ist es, ein Instrument zu schaffen, das einerseits der Vermarktung dient, generell aber für größere Transparenz auf dem Gewerbeflächenmarkt sorgt. Das über drei Jahre mit Landesmitteln geförderte Modellvorhaben orientiert sich am System der Niederlande. Aktuelles Ergebnis ist die abgeschlossene Untersuchung des Gewerbeflächenmarktes der Region Aachen, an der 44 der 46 Städte und Gemeinden intensiv mitgearbeitet haben.
Neun der zehn Kommunen des Kreises Heinsberg haben ihre Daten zur Verfügung gestellt. Wie die AGIT auf Anfrage mitteilte, sind alle Städte und Gemeinden mit Ausnahme der Stadt Heinsberg mit von der Partie.
Mit Unterstützung eines externen Gutachters analysierte die AGIT unter anderem verfügbare Flächen und Grundstückspreise sowie die Nachfrage zum Beispiel nach Wirtschaftsaktivität, Ansiedlungstyp und Größe. Diese Informationen bieten den Kommunen die Möglichkeit, sich in das Marktgeschehen einzuordnen und ihre Flächenpolitik an den Bedürfnissen der Unternehmen auszurichten.
Die erhobenen Daten der Gewerbeflächen werden außerdem als parzellenscharfe digitalisierte Karten aufbereitet. Damit gibt die AGIT den Städten und Gemeinden sowie den Kreisen ein weiteres Vermarktungsinstrument an die Hand. Die AGIT wird die Karten nutzen, um die Präsentationen der Kommunen im regionalen Standortinformationssystem im Internet (www.technologieregion-aachen.de) zu optimieren.
Da Ende 2005 rund 90 Prozent der regionalen Gewerbestandorte in digitalisierter Form vorliegen werden, ist gleichzeitig der Grundstein für ein regionales Geographisches Informationssystem gelegt.
Marion Großschopf, Leiterin des Projekts, erklärte: „Mit dem regionalen Gewerbeflächen-Monitoring haben wir ein Werkzeug geschaffen, mit dem effektiver auf Entwicklungen am Markt reagiert werden kann, sowohl im Sinne der Raumplanung als auch der Standortvermarktung. Aufgrund der digitalen Karten werden die Flächeninformationen für Investoren griffiger, welches der internationalen, nationalen und lokalen Vermarktung dient.”