Region : Neue Gewitter sorgen für Chaos und Überschwemmungen
Region Düstere Wolken, starke Gewitter, prasselnder Regen und Hagel: Über mehrere Stunden sind heftige Gewitter auch am Freitagmorgen über Nordrhein-Westfalen hinweggezogen, Keller liefen voll, die Bahn meldete Verspätungen. Betroffen waren unter anderem die Regionen Düsseldorf, Wuppertal und Solingen ebenso wie der Rhein-Sieg-Kreis. Der Deutsche Wetterdienst in Essen warnte erneut vor Unwettern.
In den frühen Morgenstunden zog Sturmtief „Wilma“ von Aachen bis Düsseldorf und Richtung Norden zum Ruhrgebiet. Betroffen war auch das Münsterland, Wuppertal und Solingen ebenso wie der Rhein-Sieg-Kreis. Die Warnung galt von Freitagmorgen 6 Uhr bis etwa 9 Uhr.
„Wirkliche Schwerpunkte gibt es nicht, wir haben eine sehr dynamische Lage, die sich stündlich ändert”, sagte ein DWD-Meteorologe in Essen. Er rechnete mit meist bis zu 20 Litern Wasser pro Stunde und Quadratmeter. „An manchen Orten können es aber auch bis zu 40 Liter werden, wir schließen sogar 60 Liter nicht aus”, sagte der Wetterexperte. Die Gewitter zögen nur langsam und hätten somit ausreichend Zeit, ihre Wassermengen an einem Ort abzulassen. „Da kommt echt viel Wasser runter und es wird sicher auch zu Schäden kommen”, warnte er.
Erst in der Nacht zum Samstag werde die Luft trockener, die Unwetter würden dann nachlassen. Nach Schätzungen des DWD bleibt die schwül-warme Luft am Freitag bestehen, die Temperaturen erreichen aber nur noch 23 bis 26 Grad. Am Wochenende soll sich die Lage dann entspannen.
Vorhergesagt waren ebenfalls sturmartige Böen und Hagelschauer.
In der Nordeifel musste die Feuerwehr zweimal ausrücken. Die Brandmeldeanlage am Aukloster in Monschau schlug gegen 5.45 Alarm, es konnte jedoch nichts festgestellt werden. Später wurden die Einsatzkräfte zur Schilsbachstraße gerufen, um einen umgestürzten Baum von der Straße zu räumen.
Die Feuerwehr war am Freitag unter anderem im Oberbergischen Kreis im Dauereinsatz. Dort standen Keller unter Wasser, einige Straßen wurden überflutet, Gullydeckel kamen hoch und Bäume fielen um. Ähnlich war es in Solingen und im Rheinisch-Bergischen Kreis. In Wermelskirchen schlug der Blitz in ein Haus ein, der Dachstuhl brannte aus. Ebenfalls durch einen Blitz geriet in Hellenthal eine Scheune in Brand. In Düsseldorf war der Rheinufertunnel gesperrt.
Heftige Unwetter und starker Regen zogen am Freitagmorgen auch über Ostbelgien, wie das Grenzecho berichtete. Starkregen hatte immer wieder zu Überschwemmungen geführt. Das Wasser überflutete Straßen und drang in Gebäude ein. Die Feuerwehr ist seit 5 Uhr unterwegs und kümmert sich um die Wassermassen.
Auch in anderen Teilen Deutschlands kommt das Wetter nicht zur Ruhe. In der Nacht zum Freitag hatten Gewitter unter anderem im Saarland und Rheinland-Pfalz gewütet und Straßen und Keller unter Wasser gesetzt. Nass war es auch bei „Rock am Ring”. Viele Besucher waren schon vor Beginn des Musikfestivals am Freitag mit ihren Zelten da. Auf dem Campinggelände entstanden große Pfützen, Zelte wurden verwüstet. Unwetter hatten bei dem Festival in der Eifel schon in den vergangenen Jahren Probleme gemacht. Dabei gab es auch Verletzte.
Auch in Lüttich meldeten einige Bewohner über Facebook Starkregen und überflutete Straßen. Bereits am Donnerstagabend hatte es in Lüttich heftig geregnet, woraufhin bereits die Place Cathédrale und die Place de la République Française überschwemmt wurden.
Die Deutsche Bahn warnte auf ihrer Internetseite, dass es in Regionen, die vom Unwetter betroffen sind, am Freitag zu Einschränkungen im Zugverkehr kommen könnte. Am Morgen gab es zunächst keine größeren Behinderungen. Nur rund um Düsseldorf führte ein Blitzschlag zu Verspätungen und Teilausfällen im Regionalverkehr.
Vor allem am Dienstagabend hatten schwere Unwetter in Teilen Nordrhein-Westfalens große Schäden verursacht. Besonders betroffen waren Wuppertal und Aachen.