Neubau soll Stärke des Handwerks widerspiegeln
Kreis Heinsberg. Sehr intensiv und zum Teil kontrovers diskutierte das Preisgericht des Architektenwettbewerbs am Montag sieben Stunden lang.
Und zeigte sich beeindruckt von der „sehr hohen Qualität” der acht eingereichten Arbeiten, wie Dipl.-Ing. Norbert Post (Dortmund) als Vorsitzender anerkennend feststellte.
„Mutiger Schritt”
Da das derzeitige „Haus des Handwerks” in Geilenkirchen an der Nikolaus-Becker-Straße im Laufe der Jahre viel zu klein geworden ist, hat die Kreishandwerkerschaft Heinsberg - wie berichtet - im Geilenkirchener Gewerbegebiet „An Fürthenrode” ein etwa 10.000 Quadratmeter großes Grundstück erworben.
Dort soll bis zum Jahr 2006 für rund 1,5Millionen Euro (reine Baukosten) ein multifunktionales Kommunikations- und Dienstleistungszentrum errichtet werden. Norbert Post sprach von einem „mutigen Schritt” und einer „sehr anspruchsvollen Aufgabe”, solle das Zentrum doch auch Ausdruck eines Neuanfangs sein.
Es solle Zukünftiges ausstrahlen (was beispielsweise die Energietechnik angeht) und für Modernität stehen. Als Haus der Begegnung, der Ausstellung und der Kommunikation dürfe das neue Bauwerk nicht verwechselbar sein mit einem Bürogebäude oder Gewerbebetrieb.
Vielmehr gehe es darum, die Stärke des Handwerks, wenn es zusammenarbeite, widerzuspiegeln, sprich 15 Handwerkszünfte in einem Gebäude vereint zu repräsentieren.
Mit einem Votum von 4:1 Stimmen (bei einer Enthaltung) setzte das Preisgericht, dem neben Post Dipl.-Ing. Frank Brünsing (Krefeld), Dr.-Ing. Rainer Norten (Gelsenkirchen), Bauausschussvorsitzender Heinz-Peter Dahmen (Erkelenz), Tischlermeister Josef Boss (Erkelenz) und Geschäftsführer Michael Vondenhoff (Geilenkirchen) angehörten, die Pläne und das Modell von Rongen Architekten (Wassenberg) auf den mit 4500 Euro dotierten ersten Platz.
Den zweiten Platz belegte Dipl.-Ing. Walter Wiese aus Wegberg (3000 Euro) vor Dipl.-Ing. Wolfgang Emondts aus Hückelhoven (2000 Euro). Das Preisgericht sprach zudem die Empfehlung aus, das siegreiche Architekturbüro möglichst auch mit der Planung zu beauftragen.
„Merkpunkt”
Mit dem Gebäude einen „Merkpunkt” zu schaffen an dem Sprung zwischen offener Landschaft und dem Gewerbegebiet, sei den Architekten mit dem preisgekrönten Modell gelungen.
Die besondere Kante des Siedlungsrandes sei mit diesem Bau markant zu besetzen. Die Fassade zur B221 diene einerseits als Lärmschutz, umfasse aber auch „Schaukästen”.
Die Nutzräume seien zur Landschaftsseite hin orientiert. Trotz klarer Struktur lasse das Gebäude sehr viele Spielräume, stellte Post anerkennend fest.
Dank an Kammer
„Es hat viel Spaß gemacht”, stellte Heinz-Peter Dahmen, der als Bauausschussvorsitzender bei der Realisierung dieses Vorhabens an federführender Stelle mitwirkt, nach der Marathonsitzung des Preisgerichts fest.
Kreishandwerksmeister Wilfried Wiesenborn dankte der Architektenkammer für die Unterstützung bei der Realisierung dieses Wettbewerbs, erinnerte aber daran, dass letztlich - wie ursprünglich auch versprochen - die Mitglieder der Kreishandwerkerschaft darüber zu befinden hätten, welche Planung realisiert werden soll.
Die Präsentation aller Planungsunterlagen und Modelle erfolgt vom 8. bis 12.November in der Filialdirektion der Kreissparkasse in Geilenkirchen sowie vom 15. bis 19.November bei der KSK in Erkelenz.
Die endgültige Entscheidung darüber, welches Architekturbüro den Auftrag für die Planungsleistungen erhält, soll in einer Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Anfang Dezember fallen.