Kreis Heinsberg: Naturparkschau 2012 wirft Schatten voraus

Kreis Heinsberg : Naturparkschau 2012 wirft Schatten voraus

Die Naturparkschau 2012 unter dem Motto „Wandervolle Wasserwelt” wirft ihre Schatten voraus: Sie wird am 5. Mai im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath eröffnet.

Das Sommerevent ist am 5. August an der Tüschenbroicher Mühle angesagt. Der Abschluss findet vom 5. bis 7. Oktober im Wickrather Schlosspark statt.

Im Herrenhaus von Schloss ­Wickrath tagte am Mittwochvormittag die Verbandsversammlung vom Zweckverband Naturpark Schwalm-Nette unter Vorsitz von Dr. Ferdinand Schmitz (Wegberg). Die Naturparkschau war ein zentrales Thema. „„Wir sind mit den Vorbereitungen ganz gut in der Zeit”, so Geschäftsführerin Christa Eicher. In den Blickpunkt gerückt wurden bei der Tagung die Premium-Wanderwege, die im Rahmen eines grenzüberschreitenden Interreg-Projekts auf deutscher und auf niederländischer Seite entstehen - neun an der Zahl.

Jochen ­Becker (Projektpartner Wandern / Deutsches Wanderinstitut) sprach von wunderschönen Wegen mit idyllischen Fleckchen und abwechslungsreichen Landschaften, die das Premium-Wandersiegel erhalten werden. „Sie werden begeistert von ihrer ­eigenen Heimat sein.” Die Wiederentdeckung und das Marktpotenzial des Wanderns machte er an Umfragewerten und Umsatzzahlen deutlich. Und er zeigte sich davon überzeugt, dass auch die Premium-Wanderwege im Bereich von Maas, Schwalm und Nette angenommen werden: „Qualität spricht sich herum!” Mit vielfältigen Marketingmaßnahmen - von Flyern bis zum Internetauftritt - sollen die Wege beworben werden, wie Peter Gelderblom (Gelderblom & Partner Werbeagentur) ankündigte.

Die Naturparkschau prägt auch den einstimmig verabschiedeten Haushalt 2012 des Naturparks Schwalm-Nette, dessen Ergebnisplan Erträge und Aufwendungen in Höhe von jeweils 1,352 Millionen Euro vorsieht. „Trotz intensiver Einsparbemühungen”, so die Geschäftsführerin, ist es zu einer Erhöhung der Umlagebeträge gekommen, die von den Verbandsmitgliedern zu tragen sind. Der Kreis Heinsberg mit 27 Prozent Gebietsanteil zahlt über 240.000 Euro in den Haushaltstopf des Naturparks ein - plus 35.000 Euro als Anteil an den Betriebskosten für das Naturparkzentrum Wildenrath, das sich im List-Zentrum auf dem ehemaligen Flugplatz befindet.

Die Perspektiven für das Naturparkzentrum Wildenrath, wo derzeit noch die Bionik-Ausstellung zu sehen ist, standen am Mittwoch ebenfalls auf der Tagesordnung. Wie der Verbandsvorsteher, der Viersener Landrat Peter Ottmann, berichtete, laufe der Mietvertrag mit dem Mannheimer Landesmuseum für Technik und Arbeit für Bionik-Exponate im April 2012 aus. Der Mietvertrag für die Räume im List-Zentrum läuft noch bis Ende 2016. Zwar hätten die Mannheimer Verantwortlichen Interesse an der Rückgabe ihrer Objekte für eine eigene Ausstellung, doch der Naturpark sei bemüht, den Vertrag noch bis Ende 2012 zu verlängern. Die Bionik-Ausstellung solle auch während der Naturparkschau in Wildenrath zu sehen sein.

Eine solche Verlängerung „scheint möglich zu sein”, so Ottmann, aber die finanziellen Konditionen seien noch nicht geklärt. Im kommenden Jahr solle dann, so der Verbandsvorsteher weiter, in Ruhe überlegt werden, mit welcher Konzeption das Naturparkzentrum Wildenrath in die Jahre bis 2016 und auch in die Zeit danach gehen könne. Hedwig Klein, die frühere Bürgermeisterin der Stadt Wegberg, erinnerte daran, dass auch der Kreis Heinsberg einen Naturpark-Standort haben sollte (wie der Kreis Kleve mit Wachtendonk und der Kreis Viersen mit Brüggen). Stadt Wegberg und Kreis Heinsberg hätten sich dafür engagiert. Sie wolle nicht irgendwann vor der Situation stehen, dass die Bionik-Objekte zurückgegeben würden und die Region etwas Adäquates nicht mehr erhalte. Thomas Fegers, für die Stadt Mönchengladbach in der Verbandsversammlung vertreten, regte eine „strategische Partnerschaft” mit dem ­Wildenrather Nachbarn Siemens an. Für Konzerne seien Themenfelder wie Energie und Ökologie zunehmend von Interesse.

Im Naturpark-Haushalt 2012 sind auch einige Einzelvorhaben im Kreis Heinsberg zu ent­decken. So soll eine abgebrannte Schutzhütte an Sechseichen nahe Dalheim-Rödgen neu errichtet werden. An der Rurbrücke in Orsbeck sollen Ruhe- und Verweilzonen geschaffen werden. Der Ersatz veralteter Wandertafeln durch aktuelle und zeitgemäße Schilder soll fortgesetzt werden.