Heinsberg : Nach 3300 Seiten Eifel „hatte ich die Nase voll”
Heinsberg „Elf Krimis mit 3300 Seiten Eifel, da hatte ich die Nase gestrichen voll”, nannte Michael Preute gleich zu Beginn einen Grund dafür, warum die Landeshauptstadt Berlin der Handlungsort seines neuesten Krimis „Die Raffkes” ist.
Trotzdem sei er heimatbewusst und liebe die Eifel in der er lebe und wolle ihr treu bleiben. „Schließlich lässt man 11,50 Euro Friedhofsgebühr nicht verfallen”, scherzt er zum Auftakt.
Unter dem Pseudonym Jacques Berndorf ist er mit seinen „Eifel-Krimis” inzwischen sehr populär, nicht nur in der Region, sondern selbst in Norddeutschland, wie Buchhändler Reiner Gollenstede bestätigte, der den Autor zum zweiten Mal in Heinsberg zu einer Lesung willkommen hieß.
Sein aktuelles Buch, der Krimi „Die Raffkes”, wird derzeit täglich als Fortsetzungsroman in unserer Zeitung abgedruckt und sorgt an so manchem Frühstückstisch im Heinsberger Land für Spannung, sodass der Kaffee kalt wird. Es geht um Geld, Macht und Filz in Berlin und eine riesige Bankenpleite.
Kurzweilig und spannend zugleich war auch der Abend in der Buchhandlung Gollenstede in der Heinsberger Fußgängerzone, wo Reiner Gollenstede neben dem Autor rund 80 Gäste begrüßte.
Die Pfeife von Michael Preute blieb in den folgenden Stunden kalt, dafür aber verging die Zeit wie im Fluge, denn der Autor gab seinen Zuhörern einen Einblick in seine Arbeit.
Auch wenn er sich selbst als „der größte Lügner” bezeichnet und betont, „alles erfunden”, so sind doch, wie in seinen Eifel-Krimis, die Schauplätze in Berlin real, und auch so manche Personenbeschreibung vermittelt dem Zuhörer, dass Realität und Fiktion gekonnt vermischt wurden.
Den besonderen Status von Berlin vor der Wende führt der Autor seinem Publikum ebenso vor Augen wie die daraus resultierenden wirtschaftlichen Zusammenhänge und Abhängigkeiten.
Am Anfang der Geschichte steht nach der Idee wohl immer der Journalist Michael Preute, der seine langjährige Berufserfahrung, unter anderem bei den Magazinen Stern und Spiegel, für seine Recherche nutzt.
Er kennt die Bedeutung von Personen: „Die Dame im Vorzimmer weiß zumeist mehr als der Chef”, erlebte persönlich Emotionen in Krisensituationen, wo die Logik der Wut weichen musste. Dies alles verbindet der Krimiautor dann zu der spannenden Geschichte „Die Raffkes”.
Doch auch für die Eifel-Krimi-Freunde hatte Jacques Berndorf eine erfreuliche Nachricht. Nach 16 Monaten Pause hat er nun wieder Lust auf die Eifel, und er kennt auch schon das Thema.
Es geht um den Mord an einem 12-jährigen Mädchen. Im Herbst soll der neue Krimi erscheinen.