Aachen : Mussinghoff: Lösung für Umsiedlung
Aachen Die Frage der pastoralen Zukunft von Otzenrath nach der Umsiedlung hatte in den letzten Wochen für viel Aufregung gesorgt.
Auch für die vom Braunkohleabbau bedrohten Dörfer im Stadtgebiet Erkelenz stellt sich die Frage, in welcher Form und in welchem Umfang das Bistum Aachen an den neuen Standorten die seelsorgerische Betreuung der Menschen gestalten wird.
Die grüne Bundestagsabgeordnete Christa Nickels und ihre Landtagskollegin Dr. Ruth Seidl, beide auch kirchenpolitische Sprecherinnen ihrer Fraktionen, waren in dieser Angelegenheit Gäste von Bischof Heinrich Mussinghoff.
Mussinghoff äußerte großes Verständnis für die schwierige Lage der Menschen in den Dörfern, erläuterte allerdings eingehend die schwierige finanzielle Situation des Bistums.
Außerdem habe die Kirche auch im personellen Bereich zunehmend Probleme, den bestehenden Rahmen des Einsatzes von hauptberuflichen pastoralen Mitarbeitern zu halten und das nicht nur in den Umsiedlungsorten.
Überdimensionierte Kirchenneubauten würden zudem mittel- und langfristig den Pfarren nur Probleme in den Folge- und Unterhaltsfragen bereiten. Man habe, so zeigte sich Mussinghoff überzeugt, angemessene Lösungen für die Umsiedlungsorte gefunden. Auch für die Erkelenzer Dörfer werde man genau prüfen, in welcher Form eine sinnvolle Versorgung der Menschen realisiert werden könne.
Man denke auch darüber nach, die Präsenz der katholischen Kirche durch Kindergärten oder Jugendzentren in den Umsiedlungsgebieten deutlich zu machen.
Dass die Entschädigungszahlungen in vollem Umfang in kirchliche Einrichtungen an den neuen Standorten gesteckt werden, betonte Bischof Heinrich Mussinghoff ausdrücklich.
Christa Nickels und Dr. Ruth Seidl regten an, die Umsiedler beim Entscheidungsprozess über Art und Umfang des kirchlichen Engagements stärker einzubeziehen.
Der Bischof und der im Generalvikariat für die Umsiedlungsorte zuständige Hauptabteilungsleiter, Pfarrer Cremer, nahmen die Anregung der Politikerinnen auf. Sie stellten auch die entsprechenden neuen Grundsätze zum Umgang mit Umsiedlungen vor, die dies berücksichtigen.