Nordeifel : Mondkino in der Eifel mit Popcorn und Prosecco
Nordeifel Der Mond machte es am Freitagabend an so manchem Ort in der Eifel spannend, denn zunächst war er — wie etwa in Strauch und Steckenborn — nicht zu sehen. Aber dann, als er schon eine ganze Weile voll im Schatten der Erde lag, lichteten sich die dünnen Wolken und gaben den Blick auf das Naturschauspiel frei.
Als der Mond so ungewohnt matt am Himmel stand, gab es zunächst noch Unsicherheit, ob das denn jetzt schon die so viel besprochene Mondfinsternis sei oder doch noch immer der Wolkenschleier. Viele hatten den Mond roter und größer am Himmel erwartet. „Ich hab mir das irgendwie spektakulärer vorgestellt“, gab eine Frau am Straßenrand ehrlich zu. Gleichwohl übte der verdunkelte, kupferrote Mond, der so anders aus sah als am Vorabend, als er hell am Himmel geleuchtet hatte, eine gewisse Faszination aus. Und den Mars mit bloßen Augen ohne Teleskop zu erkennen, fanden viele Menschen ebenfalls spannend.
Diejenigen, die schon seit dem frühen Abend an Feldwegen ihre Picknickdecken ausgebreitet hatten wurden zu später Stunde vielerorts mit einem unverstellten Blick auf das Naturschauspiel am südöstlichen Himmel belohnt. Und das waren viele: Als der Mond im Schatten der Erde rot am Himmel stand und der Mars deutlich sichtbar wurde, kamen aus vielen Häusern noch Menschen nach draußen, Hunde und Herrchen gingen auf einen nächtlichen Spaziergang, Autofahrer machten sich auf die Suche nach einem guten Aussichtspunkt.
An vielen Feldwegen in der Eifel wurde mit Picknick, Prosecco oder Popcorn gleich neben der Autotür „Mondkino“ geschaut. An der Strecke zwischen Kesternich und Strauch etwa hatten sich etliche Autos auf dem Randstreifen aneinandergereiht, an der „Schönen Aussicht“ in Richtung Dedenborn warten Naturinteressierte schon seit dem frühen Abend auf das Spektakel am Himmel. Rudelgucken mal anders. Und das Konzert von der Kölner Band „Kasalla“ am Rursee gab es wegen der Windverhältnisse in Strauch und Steckenborn gleich gratis dazu.
Aber nicht nur Einheimische, sondern auch Menschen aus Köln, Aachen und anderen NRW-Städten waren in die Eifel gekommen, um die Mondfinsternis ohne allzu viel Fremdlicht zu erleben. Richtig dunkel ist es aber natürlich auch in der Eifel schon lange nicht mehr. Und neben dem rötlichen Mond und dem roten Mars erleuchteten auch die roten Lichter der Windkraftanlagen im Abendhimmel. Wer Glück hatte, konnte auch die ISS, andere Satelliten oder Sternschnuppen sehen — jetzt wo der Blick eh gen Himmel gerichtet war. Und einmal mehr fiel auf, was für ein Flugbetrieb über der Eifel herrscht.
Nicht jeder harrte aus, bis der Mond nach mehr als 100 Minuten wieder aus dem Schatten der Erde heraustrat. Denn schnell ist jedenfalls anders — und so wurde manchem Zuschauer beim Mondkino doch ein bisschen langweilig. Wer allerdings draußen blieb, bis der Mond langsam wieder aus dem Schatten der Erde herauskam, der wusste genau, warum er so lange in den Himmel geschaut hatte: Der Kontrast zwischen dem hell erleuchteten Teil des Mondes und dem Teil, der rötlich im Schatten der Erde schimmerte, war dann doch spektakulär.