Kreis Düren : Mindestlohn steigt an: Lohnzettel sollte trotzdem genau überprüft werden
Kreis Düren Egal, ob Küchenhilfe oder Verkäuferin im Backshop: Wer im Kreis Düren vom Chef nur den gesetzlichen Mindestlohn bekommt, verdient im Januar mehr Geld — und zwar 34 Cent pro Stunde.
„Genau zwei Jahre gibt es den gesetzlichen Mindestlohn. Und jetzt ist er zum ersten Mal geklettert: auf 8,84 Euro“, sagt Peter Mogga von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Die Gewerkschaft hat eine Zwei-Jahres-Bilanz zum Mindestlohn als eine Beschäftigungsanalyse vorgelegt. Ein Ergebnis im Kreis Düren: Es sind mehr reguläre Arbeitsplätze entstanden. Insgesamt sind rund 81000 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind gut vier Prozent mehr als vor zwei Jahren.
Hotels, Pensionen, Restaurants und Gaststätten haben mehr Personal eingestellt: Hier arbeiteten vor einem halben Jahr 1440 Menschen mit einem sozialversicherungspflichtigen Job. Im Vergleich zu 2014 macht das ein Plus von rund 20 Prozent.
Gerade Frauen profitieren vom steigenden Mindestlohn. Im Kreis Düren sind rund 720 Frauen weniger arbeitslos gemeldet als bei der Einführung des gesetzlichen Mindestlohns vor zwei Jahren.
Die NGG Aachen ruft nun alle Beschäftigten mit Mindestlohn im Kreis Düren auf, einen „Januar-Lohn-Check“ zu machen. „Sobald die Lohnabrechnung vorliegt, sollte jeder seinen Stundenlohn nachrechnen. Die tatsächlich geleisteten Stunden und das Geld müssen passen“, so Mogga. Der NGG-Geschäftsführer warnt: „Es ist eine beliebte Chef-Masche, die Menschen länger arbeiten zu lassen, die Überstunden aber nicht zu bezahlen. Das ist illegal.“