Kreis Heinsberg : „Landschaften” beim Kunstverein
Kreis Heinsberg Der Kunstverein Region Heinsberg eröffnet am Sonntag, 1. März, um 11.30 Uhr in Heinsberg-Unterbruch (Horster Hof) die Fotografie-Ausstellung „Landschaften” des Künstlers Michael Reisch. Die Einführung hält Christina Kral.
Zu dieser Ausstellung, die bis zum 20. März läuft und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie freitags von 15 bis 18 Uhr zu besichtigen ist, erscheint eine Edition.
Der Fotograf Michael Reisch, geboren 1964 in Aachen, studierte zunächst an den Kunstakademien in Maastricht und Amsterdam. 1991 ging er an die Düsseldorfer Akademie, wo er in der Klasse von Bernd Becher lernte.
Reischs bisheriges Schaffen lässt sich in zwei Motivgruppen unterteilen: Vor allem in den Jahren von 1991 bis 2004 entstanden überwiegend Fotos von in Landschaften eingebetteten Architekturen. Seit 2002 bildet Reisch immer seltener Gebäude auf seinen Fotos ab, die unberührte Natur wurde zu seinem Hauptmotiv.
In seiner Ausstellung beim Heinsberger Kunstverein sind Fotografien aus der so genannten „Werkgruppe 1” zu sehen, die zwischen 2002 und 2006 entstand. Als dominierendes Element zieht sich die Farbe Grün durch all diese Arbeiten: Grün in den unterschiedlichsten Abstufungen und Schattierungen.
Zu sehen sind Panoramen von wunderschönen Landschaften mit endlosen Wiesen, kleinen Wäldern, sanften Hügeln und tiefen Tälern. Je länger und intensiver die Arbeiten studiert werden, umso unsicherer werden die Betrachter, ob diese Natur wirklich so existieren kann, wie sie präsentiert wird. Und tatsächlich handelt es sich nicht um reale Ansichten, sondern um solche, in denen Fotos von real existierenden Landschaften mit Vorstellungen derselben am Computer kombiniert wurden.
Reisch macht die Aufnahmen mit einer Großbildkamera, digitalisiert sie anschließend und bearbeitet sie dann am Computer. Dabei entfernt er zunächst alles aus den Landschaften, was auf Menschen schließen lassen würde. Auch die Farben und Lichtverhältnisse verändert Reisch. Und all seinen Naturansichten ist gemeinsam, dass er sie mit einem grau verhangenen Himmel überzieht.
Seine Fotografien sind geprägt von einer Gleichförmigkeit, die Natur erscheint in ihnen wie eine homogene, beliebig formbare Masse, in der es meist kein Detail gibt, das besonders hervorspringt. Den Betrachtern wird keine Blickrichtung vorgegeben. Es bleibt ihnen überlassen, wo sie in die Fotografie einsteigen und wie sie sich in ihr weiterbewegen.
Durch Reischs Eingriffe soll den Bildern jedes erzählerische Element genommen werden. Sie sollen keine Geschichten übermitteln, sondern die Betrachter werden eingeladen, sich selbst, Erinnerungen und Vorstellungen von Natur in sie hineinzuprojizieren.