Landräte in Sorge um Zukunft der Zuckerrübe

Landräte in Sorge um Zukunft der Zuckerrübe

Kreis Heinsberg. Die vier Landräte der Region, Stephan Pusch (Kreis Heinsberg), Carl Meulenbergh (Kreis Aachen), Günter Rosenke (Kreis Euskirchen) und Wolfgang Spelthahn (Kreis Düren) haben einen eindringlichen schriftlichen Appell an die zuständige Landesministerin Bärbel Höhn unterzeichnet.

Darin fordern die vier Landräte, dass sich die Ministerin bei der Herbsttagung der Agrarministerkonferenz auf Schloss Warberg bei der Reform der EU-Zuckermarktordnung für die Interessen der Zuckerrüben-Anbauer in der Region einsetzen solle.

Die vier Landräte zeigten sich im Aachener Kreishaus besorgt, dass die Reform der EU-Zuckermarktordnung wie sie die EU-Kommission umsetzen will für die Region fatale Folgen hätte.

Die Landräte befürchten einen Verlust von zwei Drittel der bäuerlichen Existenzen, den Wegfall von 1300 Arbeitsplätzen in den Zuckerfabriken und weiteren 3000 Arbeitsplätzen in der vor- und nachgelagerten Industrie. Darüber hinaus wäre eine Gefährdung der regional prägenden Kulturlandschaft unausweichlich.

Der Zuckerrübenanbau und die Weiterverarbeitung der Zuckerrübe sei ein wichtiger Eckpfeiler der regionalen Wirtschaftsstruktur.

In dem Appell an Ministerin Höhn heißt es weiter: „Wir verschließen uns nicht vor einer stärkeren Marktorientierung auch des Zuckermarktes. Doch können jahrzehntelang geltende Regelungen nicht durch radikale Einschnitte und unnötigen Zeitdruck außer Kraft gesetzt und internationaler Druck einiger weniger Staaten auf dem Rücken Tausender von Existenzen im Rheinland abgeladen werden.”

Landrat Stephan Pusch fühlt sich den vielen Zuckerrüben anbauenden Landwirten im Kreis Heinsberg verpflichtet: „Man muss den Landwirten genügend Zeit geben, sich auf veränderte Rahmenbedingungen einzustellen. Ich persönlich fordere daher auf jeden Fall Übergangszeiträume, in denen die Förderung schrittweise verändert wird.”