Inden/Altdorf : Kunstprojekt am Tagebau Inden: Aussichtspunkt jetzt noch schöner
Inden/Altdorf Ursprünglich wollten die beiden Künstler Eva Maria Joeressen und Klaus Kessner im Tagebau Inden eine Projektionsarbeit im Rahmen der Euregionale realisieren.
Die örtlichen Begebenheiten ließen das zwar nicht zu, doch mit der Zeit reifte der Gedanke heran, sich dem Tagebau und vor allem dem Aussichtspunkt an der Merödgener Straße auf eine andere Weise zu nähern.
Pavillon auf „Feldherrenhügel”
Der Schnittpunkt zwischen einer Vergangenheit, die seit mehreren Millionen Jahren in der Erde bei Inden ruhte, einer Gegenwart, die für die Menschen große Einschnitte bringt und einer Zukunft, die es nun völlig neu zu gestalten gilt, dazu die runde Form des „Feldherrenhügels” - wie der Aussichtspunkt auch genannt wird - sowie die Ein- und Ausblick, die er gewährt, inspirierten die Künstlerin zu einem Wortspiel.
„So Fern So Nah” - diese Lettern sind erst beim Näherkommen und bei genauem Hinsehen aus dem weißen Betonpavillon zu lesen, der am Aussichtspunkt errichtet wurde.
So bietet der Zeichenkreis dem Betrachter auch je nach Standpunkt und Entfernung ein völlig neues Bild.
Mal erscheint er als eine Ruine, mal als fester Raum, den es zu betreten und erforschen gilt. Gleichzeitig wurde der Pavillon bei der Übergabe des Kunstwerkes, die wegen einer Sturmwarnung vom November in den Februar verlegt werden musste, zu einem Klangraum.
Mehrere Tage war Klaus Kessner im Tagebau mit seinem Aufnahmegerät unterwegs, hatte die Geräusche des Tagebaus eingefangen und seine Klänge daraus destilliert.
Unweigerlich lassen sie an Kohle, Metall und Glas denken. Auch sie bewegen sich in diesem Raum. Leider können Besucher des Aussichtspunktes dieses Klangerlebnis aus Kostengründen nicht dauerhaft erfahren. Nur zur Vernissage war die Installation zu hören.
Ermöglicht wurde die Herstellung des Kunstwerkes durch die Unterstützung der Firma Poetsch aus Heinsberg, die eine Menge Versuchs- und Entwicklungsarbeit in die Betonarbeiten steckte.
Ihrem Inhaber Norbert Poetsch galt daher ebenso der Dank von Landrat Wolfgang Spelthahn wie den beiden Künstlern. „Der Tagebau ist nah, die Vision des Sees noch so fern” griff er das Motto wieder auf und meinte ergänzend: „Die Vision Indeland lebt. Die Region ist in Bewegung geraten und gibt Mut, trotz Wirtschaftskrise optimistisch in die Zukunft zu schauen. Wir gestalten unsere Zukunft selbst, und dieses Jahr wird ein gutes Jahr mit guten Nachrichten und guten Projekten für die Region.”
Auch Indens Bürgermeister Ulrich Schuster, der die Gäste begrüßte, zeigte sich zufrieden: „Indeland ist wieder um eine Attraktion reicher geworden.”
Mal wieder am Tagebaurand sein
Tagebaudirektor Arthur Oster freute sich, wieder wegen eines kulturellen Anlasses am Tagebaurand sein zu dürfen und gab einige Erläuterungen zu RWE power, seine Auswirkungen für die Region und betonte: „Wir investieren in die Zukunft der Region und dies nicht nur im Tagebau, sondern auch in die Ausbildung junger Menschen”.
Mit Norbert Poetsch stellten die beiden Künstler ihr Werk vor und standen anschließend den Gästen für Gespräche zur Verfügung.