Kreis Heinsberg : Kreis Heinsberg trauert um Landrat a. D. Karl Gruber
Kreis Heinsberg Trauerflor an der Flagge vor dem Kreishaus und Gedenkminute im Ausschuss für Kultur, Partnerschaft und Tourismus, nachdem am Montag die traurige Nachricht bekannt geworden war: Landrat a. D. Karl Gruber ist am Sonntag im Alter von 75 Jahren gestorben.
Im heutigen Geilenkirchener Stadtteil Süggerath war Gruber am 27. April 1943 geboren worden. In den 60er Jahren zog er nach Oberbruch, wo seine erste berufliche Laufbahn begann: Rund 30 Jahre arbeitete er als Lehrer, zunächst in seinem Wohnort, später als Leiter der Straetener Grundschule.
Sein kommunalpolitisches Wirken machte Karl Gruber im Kreis Heinsberg und über dessen Grenzen hinaus bekannt. 1963 war er der Jungen Union beigetreten, 1965 der CDU. Zunächst gehörte er dem Oberbrucher Gemeinderat und nach der kommunalen Neugliederung dem Heinsberger Stadtrat an, ehe für ihn die Kreispolitik in den Fokus rückte. 1972 wurde Gruber in den ersten Kreistag des neuen Kreises Heinsberg gewählt.
Von 1979 bis 1986 und von 1989 bis 1994 führte er die CDU-Kreistagsfraktion, die aufgrund der bestehenden Mehrheitsverhältnisse die Kreispolitik nachhaltig prägte. Nach dem Tod des langjährigen Landrates Karl Eßer 1994 wurde Karl Gruber zu dessen Nachfolger gewählt. Nach Ausscheiden von Oberkreisdirektor Dr. Leo Thönnissen wählte der Kreistag 1997 Karl Gruber zum ersten hauptamtlichen Landrat des Kreises Heinsberg. Bei der Kommunalwahl 1999 wurde er in diesem Amt bestätigt.
2004 entschied sich Karl Gruber, nicht mehr für eine neue Wahlperiode zu kandidieren. Karl Gruber sei „der genaue Gegenentwurf zum Bürokraten und Machtmenschen“, hatte sein Nachfolger, Stephan Pusch, in der Verabschiedungsrede formuliert.
„Ich bin stolz, dass ich der letzte ehrenamtliche und der erste hauptamtliche Landrat des Kreises Heinsberg war“, sagte Landrat a. D. Karl Gruber damals bei dem Festakt im Heinsberger Kreishaus. Somit habe er die alte Ära der Doppelspitze in der Verwaltung abgeschlossen und zugleich übergeleitet in eine neue Ära des hauptberuflichen Landrats als Leiter der Kreisverwaltung und Kreispolizeibehörde.
Das Zusammenwachsen der einst selbstständigen Kreise Erkelenz und Geilenkirchen-Heinsberg war Gruber wichtig, zum Beispiel bei der Schaffung der neuen Kreissparkasse.