Gangelt: Kein Verständnis für Tholens Vorstoß

Gangelt : Kein Verständnis für Tholens Vorstoß

Auch nicht einen Hauch von Verständnis fand man bei den Verbandsmitgliedern aus der Gemeinde Selfkant und der Stadt Geilenkirchen bei der Sitzung des Sonderschulzweckverbandes für einen Vorstoß des Verbandsvorstehers, Gangelts Bürgermeister Bernhard Tholen, der eine Sportanlage für das Schulzentrum über den Schulverband mitfinanzieren wollte.

Um das klare Nein der Geilenkirchener und Selfkänter zu verstehen, muss man in die Historie blicken. Flankiert von Grabenkämpfen, stand im Jahre 2000 Geilenkirchen als Standort der neu zu bauenden Sonderschule so gut wie fest.

Es bedurfte intensiver Überzeugungsarbeit, die Schule am Ende doch in Gangelt zu behalten. Eines der damals öffentlichen Zugeständnisse war eine Verpflichtung der Gemeinde Gangelt, die vorhandenen Sportstätten im Schulzentrum und die geplante Kampfbahn C kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Ausgenommen davon waren Sportstätten, die eventuell nur für die Mercatorschule erstellt werden. Zu dieser Zeit hatte Bürgermeister Bernhard Tholen für den Bereich Real-, Haupt- und Sonderschule eine so genannte Kampfbahn-C eingeplant, die mit Mitteln aus der Schulbau- und Vereinsförderung kräftig bezuschusst werden sollte. Daraus wurde nichts, und nun haben sich wohl die Sportlehrer der drei Schulen an den Gangelter Bürgermeister gewandt, um auf die Notwendigkeit einer Außensportanlage hinzuweisen.

Tholen erläuterte, dass in der Sporthalle mit nahezu 1400 Schülern aus den drei Schulen „am Limit” gearbeitet wird. Das Freibad steht den Schulen im Sommer zur Verfügung und auch der Sportplatz. Der ist allerdings für den Schulsport nur noch am Rande geeignet und auch relativ weit von den Schulen weg.

Bernhard Tholen wollte nun, wie schon im Realschulzweckverband vorgestellt und dort am Veto der Selfkänter gescheitert, eine „kleine Lösung” für eine Sportstätte im Schulzentrum. Beauftragt zu diesem Vorstoß sah er sich durch die Haushaltsreden im Gangelter Rat, wo beide Fraktionen eine solche Sportstätte forderte.

„Vor dem uns bekannten Hintergrund hätte ich diesen Punkt nicht zur Tagesordnung gestellt”, gab der Verbandsvorsitzende Franz Beemelmanns seinem Bürgermeister-Kollegen deutlich zu verstehen und erinnerte an die Vereinbarung vom 25. Oktober 2001, wo genau diese finanzielle Beteiligung von der Gemeinde Gangelt für die anderen Verbandsmitglieder ausgeschlossen wird.

Auch Friedhelm Thelen und Erich Latten (beide Geilenkirchen) schlugen in die gleiche Kerbe. Ruth Deckers (Selfkant) erinnerte noch einmal an ihren Einsatz für den Standort Geilenkirchen: „In Geilenkirchen hätte alles gestimmt, da ist alles (Hallenbad, Sporthalle, Sportplatz) vorhanden.”

Nach der folgenden Diskussion meldete sich Gangelts Ehrenbürgermeister Heinrich Aretz zu Wort, der „volles Verständnis” für die ablehnende Haltung der Kollegen hatte. „Wir haben uns damals in Gangelt klar und deutlich festgelegt!”

Im Sinne einer „weiteren guten Zusammenarbeit” wollte er die Diskussion beenden und bat Tholen, das Thema im Gangelter Rathaus weiter zu beraten. Als nächstes, so ist zu vermuten, wird Bürgermeister Tholen den Sportstättenbau in der Schulverbandsitzung am 8. Juli vorbringen.

Hier sind die beiden Grundschulen in Breberen und Birgden vertreten und die Gangelter Hauptschule, die mit ihren 551 Schülern großen Nutzen von der Sportstätte hätte.