Kaum Interesse am Handwerk

Kaum Interesse am Handwerk

Erkelenz (an-o/hewi) - Auf der dritten "Berufsbörse" an der Realschule konnten Schülerinnen und Schüler interessante Einblicke in die reale Berufswelt ihrer Eltern nehmen. Rund 40 Eltern aus verschiedenen Berufen standen Rede und Antwort.

Ziel der Veranstaltung war vor allem, den "Blick über den Tellerrand zu ermöglichen", wie Michael Spatz, seines Zeichens Chemie- und Deutschlehrer an der Realschule, verrät. Daher sei die Einteilung der einzelnen Berufsfelder in fünf Kategorien bewusst grob gewählt worden. So konnten den interessierten Schülern Referenten aus teilweise sehr unterschiedlichen Berufen vorgestellt werden, die das oftmals eher unscharfe Berufsbild durch fundierte Informationen erweitern konnten. Neben dem Öffentlichen Dienst und den Berufsfeld "Kaufmann" gab es noch "technische" und "medizinische" Berufe.

Neue Erkenntnisse

Das "Handwerk" stieß bei den Schülern anfangs auf das geringste Interesse. Die meisten erwärmten sich für den kaufmännischen Bereich. Daher sei es ein Ziel dieser Börse, so Spatz, dass den Schülern ein weiteres Spektrum an Möglichkeiten präsentiert werde. Dieses konnte auch durch die Eltern bestens abgedeckt werden. So erfuhren die Schüler zum Beispiel, was ein Metzger so alles anstelle des allseits vermuteten Schlachtens wissen und können muss.

Aus dem Vorjahr wusste Spatz von einem Schüler zu berichten, der anfänglich eher desinteressiert an einer Information über einen technischen Beruf teilgenommen hatte. Am Ende habe er zuerst ein Praktikum und dann eine Lehre in dem Betrieb begonnen.

Ein Mädchen zieht trotzdem handwerklichen Beruf in Betracht

Das Lehrerteam, dem neben Spatz noch Uschi Kiefer, Marion Rock, Martha Schrader und Petra Negwer angehören, wird auch in diesem Jahr wieder aus den Erfahrungen lernen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in die Planung des nächsten Jahres einbeziehen.

In diesem Jahr konnte das Desinteresse gegenüber dem Handwerk wenigstens bei einer Teilnehmerin gebrochen werden. Die 16-jährige Julia Wolk, die sich anfangs auch eher für den kaufmännischen Bereich interessiert hatte, zog am Ende der Veranstaltung eine mögliche Karriere im Handwerk ernsthaft in Betracht.