Erkelenz/Warburg : Kahler Asten ist für Radler ein harter Brocken
Erkelenz/Warburg Was am Sonntag noch nach einer mehr oder minder lockeren Radtour aussah, entwickelte sich am Montag zu einer strapaziösen Angelegenheit.
Die Tour de Jumelage von Erkelenz nach Berlin zugunsten des Hospizes in Erkelenz hatte am Montag ihre erste „Bergetappe”.
Alle Akteure, die am Sonntag noch mit einem leichten Grinsen in Oberveischede hinter Olpe von den Rennrädern stiegen, als sie die Nachkömmlinge empfingen, fluchten mehr als einmal, als es bergauf, bergab durch das Sauerland bis nach Warburg ging.
„Nur” 140 Kilometer lang sollte diese Teilstrecke sein, nachdem die Sonntagsetappe eine tatsächliche Länge von 165 Kilometer aufgewiesen hatte.
Von zwei abgesprungenen Ketten abgesehen gab es am Sonntag keine besonderen Vorkommnisse, zumal teilweise auch ein Stundenmittel von 37 Kilometern bei den Pedaleuren auf den leeren Straßen schon als normal angesehen wurde.
Schluss mit lustig hieß es nach dem feucht-fröhlichen Auftaktabend dann am Montag. Mehrere Steigungen von zehn Prozent waren in Richtung Warburg die Regel. Vor allem der Kahle Asten erwies sich für die Gruppe der 21 Radfahrer als harter Brocken.
Von einer kühlen Brise konnten die Radfahrer nur träumen. Zum Auftakt gegen 10 Uhr gab es noch leichten Nieselregen und die Befürchtung, in ein Gewitter zu geraten.
Beiderseits der Route waren in der Ferne die Gewitter zu erkennen. „Bei uns blieb alles trocken”, berichtet Tour-Chef Theo Clemens Montag Abend. Nach der Mittagspause wurde es richtig heiß: Da knallte die Sonne nur so vom Himmel und strahlte die Hitze vom Straßenbelag wieder ab.
So blieb es nicht aus, dass die Gruppe langsam auseinander fiel und Clemens mit seinen Assistenten alle Mühe hatte, die Gruppe immer wieder auf die richtigen Straßen zu lenken. „Aber alle haben durchgehalten”, sagte Clemens anerkennend, „auch wenn die ersten schon fertig geduscht waren, als die letzten am Hotel ankamen.”
Offensichtlich macht sich das gute Training in den letzten Monaten jetzt bemerkbar. Der Begriff Konditionsschwierigkeiten jedenfalls ist aus dem Repertoire der Akteure gestrichen. Auch die Begleiter haben offensichtlich gut „trainiert”.
Eine kurzfristige Umleitung, die eine Änderung der Streckenführung bedingte, wurde souverän im Routenplan eingearbeitet. Alle Radfahrer sind nach den bergreichen 138 Kilometern von Montag durchaus zuversichtlich, auch die „Königsetappe” von Warburg im Rothaargebirge nach Wernigerode im Harz am Dienstag ohne Blessuren zu bestehen.
Dann wird sich auch zeigen, ob der Kahle Asten tatsächlich der harte Brocken der Tour war oder ob der Anstieg zum Brocken nicht noch eine Klasse schwieriger sein wird.