Wegberg : Kästner-Schule will offenen Ganztagsbetrieb
Wegberg „Wir begrüßen den Antrag der Erich-Kästner-Grundschule zur Umwandlung in eine offene Ganztagsschule im Primarbereich außerordentlich”, meinte der SPD-Fraktionsvorsitzende Harald Kersten bei der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Kultur, Soziales und Sport im Wegberger Rathaus.
Dass er mit dieser Meinung nicht alleine da stand, bewies der Ausschuss dadurch, dass er dem Stadtrat einstimmig empfahl, dem Antrag der Schule zuzustimmen und die Verwaltung zu beauftragen, bis spätestens zum 31. Januar 2005 die Voraussetzungen für die Antragstellung zu schaffen.
Dabei soll von einem Bedarf für vier Gruppen mit etwa 100 Schülern ausgegangen werden, so die Verwaltung. Nach der Umwandlung und der Schaffung geeigneter zusätzlicher Räume könne der Beginn der offenen Ganztagsschule zum Schuljahr 2006/2007 angestrebt werden.
„Mit Einführungserlass vom 12. Februar 2003 ist in Nordrhein-Westfalen die so genannte offene Ganztagsschule im Primarbereich (Grundschule) eingeführt worden”, erläuterte die Verwaltung eingangs.
Ziel dieser politischen Entscheidung sei es, „die insbesondere in Schule sowie Kinder- und Jugendhilfe vorhandene Angebotsstruktur der Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter qualitativ und quantitativ auszubauen und in einem mittel- bis längerfristigen Prozess schrittweise zu einem Gesamtsystem in und im Umfeld von Schule zusammenzuführen.”
Im laufenden Schuljahr nehmen an den Grundschulen der Stadt Wegberg 148 Kinder das Angebot „Schule von acht bis eins” und zusätzlich 67 Kinder das Angebot „Dreizehn Plus” wahr.
An der Erich-Kästner-Schule nehmen 45 Kinder das Angebot Schule von acht bis eins sowie 33 Kinder das Angebot „Dreizehn Plus” war. Zusätzlich haben elf Kinder in dem benachbarten evangelischen Kindergarten „Pusteblume” einen Platz in dem dort angebotenen Programm Schülertreff in Tagesstätten.
Diese Zahlen belegen nach Ansicht der Verwaltung, dass auch in Wegberg ein nicht unerheblicher Betreuungsbedarf für Grundschulkinder besteht.
Aufgrund dieser Angaben hatte sich der Ausschuss auch dafür ausgesprochen, zunächst die zentral gelegenen Erich-Kästner-Schule zur Umwandlung in eine offene Ganztagsschule zu bewegen.
Nachdem alle Für und Wieder abgewägt waren, entschied die Schulkonferenz schließlich mit großer Mehrheit, beim Schulträger einen Antrag auf Umwandlung zu stellen.
Voraussetzungen für eine Förderung der offenen Ganztagsschule sind, dass das außerschulische Angebot der offenen Ganztagsschule in der Regel an allen Unterrichtstagen in einem festen zeitlichen Rahmen von 8 bis 16 Uhr, mindestens aber bis 15 Uhr angeboten wird.
Für die Verwaltung ist es erfreulich, dass schon einige Vereine ihre Mitarbeit zugesagt haben und offensichtlich auch die Grundschule in Arsbeck erwägt, eine Umwandlung an zustreben.
Pro Schüler gibt das Land im Jahr 820 Euro, wenn die Stadt ihrerseits zusätzlich 410 Euro beisteuert, die über Elternbeiträge refinanziert werden. Laut Erlass sei von einem Elternbeitrag bis zu 100 Euro für die Mittagsverpflegung auszugehen, hieß es beim Ausschuss.