Erkelenz-Lövenich : Junge Sänitäterin braucht nun selbst Hilfe
Erkelenz-Lövenich Seit zehn Jahren engagiert sich Christina aus Erkelenz bereits im Ortsverein Holzweiler des Deutschen Roten Kreuzes.
Bei den verschiedenen Einsätzen hat die ehrenamtliche Sanitäterin sich für andere eingesetzt und Hilfsbedürftigen beigestanden.
Jetzt braucht die junge Frau selbst Hilfe: Sie ist an Akuter Myeloischer Leukämie erkrankt. Nur die Übertragung von gesunden Stammzellen eines Spenders kann ihr Leben retten.
Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH (DKMS) plant gemeinsam mit dem DRK-Ortsverein eine große Typisierungsaktion.
Nun wird dringend Geld gebraucht, denn jede Typisierung kostet 50 Euro. Viele neu aufgenommene Spender übernehmen die Kosten selbst, aber es gibt auch zahlreiche Interessierte, die dieses Geld nicht aufbringen können.
Damit am Aktionstag so viele Hilfswillige wie möglich aufgenommen werden können, zählt jetzt jeder Euro!
Die Diagnose „Leukämie” erhielt die allein erziehende Mutter bereits vor vier Jahren. Zunächst schien es, als könne ihr mit hochdosierten Chemotherapien geholfen werden.
Fast ein halbes Jahr lang waren ihre Blutwerte so schlecht, dass sie noch nicht einmal ihre Tochter sehen durfte. Die Gefahr einer Infektion war zu groß.
Danach ging es langsam aber beständig bergauf. Die Blutwerte wurden immer besser, die Chemotherapien konnten ambulant durchgeführt werden. Im Oktober 2003 schien es, als hätte Christina es geschafft: Eine Knochenmarksuntersuchung wies keine bösartigen Zellen mehr auf.
Doch leider erlitt die junge Mutter im September einen Rückfall. Zurzeit wird sie im Krankenhaus behandelt, erhält wieder die Kräfte raubende Chemotherapie. Nur eine Stammzellübertragung kann ihr jetzt eine Chance auf Überleben geben.
Christina ist nicht alleine: Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch neu an Leukämie. Für viele dieser etwa 11.000 Patienten ist eine Stammzelltransplantation die letzte Chance auf Heilung.
Einen geeigneten Stammzellspender für einen Patienten zu finden, ist sehr schwer, da die Gewebemerkmale von Spender und Patient nahezu vollständig übereinstimmen müssen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür liegt zwischen 1:20.000 und 1:mehreren Millionen.
Obwohl also die erfolgreiche Suche einem Treffer im Lotto gleich kommt, hat die DKMS als weltgrößte Datei schon sehr viel erreicht: DKMS-Spender haben bereits in über 6500 Fällen einem Patienten die Chance auf Leben geben können.
Da aber noch immer für jeden vierten Patienten kein passender „genetischer Zwilling” gefunden werden kann, arbeitet die DKMS mit aller Anstrengung am Ausbau ihrer Datei.
„Je mehr Menschen sich bei der DKMS registrieren, umso höher ist die Chance, auch für Leukämiepatienten mit seltenen Gewebemerkmalen einen passenden Spender zu finden. Im Kampf gegen Leukämie zählt jeder Einzelne”, so der Appell von DKMS-Geschäftsführerin Claudia Rutt.
Für die Aktion ist ein Spendenkonto eingerichtet worden: Konto Nr. 45 54 02, Bankleitzahl: 312 512 20, Kreissparkasse Heinsberg. Datum und Ort der Typisierungsaktion werden noch bekannt gegeben.