Heinsberg : Jakob Gerards ist in Heinsberg der neue „Herr der Zahlen”
Heinsberg Die Stadt Heinsberg hat einen neuen „Herrn der Zahlen”. Nach dem Ausscheiden von Friedel Ullrich, der als Erster Beigeordneter auch das Amt des Kämmerers innehatte, tritt nun in letztgenannter Funktion Jakob Gerards in dessen Fußstapfen.
Seit zehn Jahren fungierte der 49-Jährige bereits als Leiter der Kämmerei. Zuvor war er ebenfalls zehn Jahre lang Leiter des Rechnungsprüfungsamtes. Eigentlich, so erinnert sich Gerards, sei der Weg, der ihn in eine Verwaltung führen sollte, als „ad hoc-Entscheidung” beschritten worden, die er allerdings nie bereut habe.
Nach dem Abitur in Hückelhoven und absolvierter Bundeswehrzeit schrieb sich Gerards an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Aachen ein. „Das Finanzwesen hat mich schon während des Studiums sehr interessiert. Im Bereich öffentliche Finanzwirtschaft bin ich seit 1989 als Dozent am Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Aachen tätig.”
Nachdem der Heinsberger seinen Diplom-Verwaltungswirt in der Tasche hatte, führte ihn seine Laufbahn zunächst für ein Jahr ins Hauptamt der Kreisstadt, danach folgte das Einwohnermeldeamt und später das Standesamt. So manches Brautpaar dürfte sich an den zweifachen Familienvater bestens erinnern. Denn rund 100 Trauungen führte Gerards in dieser Zeit durch.
„Ich möchte die erfolgreiche Politik meines Vorgängers fortsetzen”, sagt Gerards im Hinblick auf seine neue Funktion als Kämmerer. Das anspruchsvollste Problem, das es derzeit zu lösen gelte, sei die Umstellung des Rechnungswesens von der Kameralistik auf Doppik. „Das bedeutet in groben Zügen, sich vom Einnahme/Ausgabe-Denken zu lösen und aufwands- und ertragsorientiert zu denken. Wir sind schon dabei, das in einem Pilotprojekt umzusetzen.” Am 1. Januar 2008 müsse dann die Eröffnungsbilanz erstellt werden.
Für Freizeit bleibt dem begeisterten Radler und „Autodidakt-Gitarristen” da im Augenblick nur wenig Raum. Schließlich ist er ja auch noch Vorsitzender der Jugendmusikschule Heinsberg, „was mich sehr in Anspruch nimmt”.