Woffelsbach : Integratives Segel-Camp: „Sport ist der Motor der Integration“
Woffelsbach „Neue Leute kennenlernen und zusammen was erleben“: Das war der Hauptgrund für die 17-jährige Amina, auch dieses Jahr wieder zum Segeln, zum Schwimmen und zu anderen Freizeitaktivitäten an den Rursee zu kommen. Im Wasser-Sportpark Wildenhof in Woffelsbach wurde zum sechsten Mal das Integrative Segel-Camp veranstaltet.
Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren verbrachten hier fünf erlebnisreiche Tage, bei denen neben Musik und Tanz vor allem der Wassersport im Vordergrund stand. Das Besondere an dem Camp ist, dass sich hier Jugendliche begegnen, die sich im Alltag wahrscheinlich nicht über den Weg laufen würden. Denn an dem Segel-Camp können sowohl Jugendliche mit Behinderung als auch ohne Behinderung teilnehmen, und auch bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist der fünftägige Aufenthalt am Rursee sehr begehrt.
Trommeln, basteln, tanzen, segeln
Für Streetworkerin Lara Brammertz, die schon seit vielen Jahren am Camp teilnimmt und die die pädagogische Leitung übernahm, ist das Segel-Camp ein besonderes Erlebnis, das Inklusion möglich macht. Auch Rainer Schmeltzer, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, sprach bei seinem Besuch am Montag von „gelebter Inklusion“, die zwischen den Jugendlichen stattfinde. Der Vizepräsident für Finanzen im Landessportbund Nordrhein-Westfalen, Stefan Klett, betonte, dass es Integrationscamps wie dieses flächendeckend geben müsse.
In den fünf Tagen, die die Jugendlichen in Woffelsbach verbrachten, wurden zahlreiche Freizeitbeschäftigungen an Land und natürlich auf dem Wasser angeboten. „Stand up paddling und Kanu fahren fanden großen Anklang bei den Jugendlichen. Das absolute Highlight jedoch war das Segeln“, berichtete Betreuerin Nina Scholer. Basteln, verschiedene Tanzarten wie Break Dance und Zumba, Trommeln und weitere Aktivitäten auf dem Trockenen waren auch begehrt bei den jungen Menschen. Am vorletzten Tag im Segel-Camp war eine Schifffahrt über den Rursee auf der „Aachen“ mit den prominenten Gästen ein weiterer Höhepunkt.
Nicht nur für die Jugendlichen ist die Teilnahme am Segel-Camp ein einmaliges Erlebnis, auch für die ehrenamtlichen Betreuer ist es etwas ganz Besonderes. „Kaum ist der Aufenthalt im Camp vorüber, freut man sich schon aufs nächste“, sagte Nina Scholer. Sie lebt und studiert in Augsburg, trotzdem lässt sie sich die Teilnahme am Camp nicht nehmen.
Auch viele Jugendliche kommen extra aus Belgien oder den Niederlanden nach Woffelsbach, um den Ferienspaß zu genießen. Die meisten Teilnehmer leben jedoch in der Städteregion Aachen.
Das Miteinander, der Teamgeist und das Gemeinschaftsgefühl, das bei sportlichen Aktivitäten entsteht, ist für den Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des Sportausschusses, Axel Wirtz, besonders ausschlaggebend für eine erfolgreiche Inklusion, denn „Sport ist der Motor der Integration“.
Organisiert werden die Jugendcamps vom Verein zur Förderung von integrativen Jugendcamps. Viele Kooperationspartner wie der Landschaftsverband Rheinland, die Städteregion und der Jugendring Aachen sorgen für finanzielle Unterstützung und damit dafür, dass die Jugendlichen kostenlos teilnehmen können.