Waldfeucht-Bocket: In nur 80 Minuten in 13 Ländern Station gemacht

Waldfeucht-Bocket : In nur 80 Minuten in 13 Ländern Station gemacht

Der Musikverein begab sich auf die Spuren von Jules Verne, absolvierte seine musikalische Weltreise aber in nur 80 Minuten und machte in 13 Ländern Halt.

Von Skandinavien ausgehend, waren fernöstliche Klänge aus China und Pakistan zu hören. Peru und Puerto Rico ließen grüßen, und afrikanische Trommel-Rhythmen zogen in ihren Bann, bevor man sich dem „alten” Europa zuwandte. Neben der faszinierenden Musik war Showtime angesagt.

Mit ungeheurem Fleiß hatte Jörg Tholen im Internet recherchiert und die Reise visuell aufgearbeitet. Dazu leuchteten Globen. Neben „Reiselogistiker” A. Krekelberg war er der Führer, und Phil van Landeghem steuerte als Kapitän die Crews - mal das 40-köpfige Jugendorchester als „Leichtmatrosen”, mal die 68 Mitglieder der Stammbesatzung.

Wie schon bei den letzten Frühjahrskonzerten gab es großen Anklang und Begeisterung für diese akustisch wie optisch abwechslungsreiche Inszenierung, in der nicht nur ausnehmend gut die Musik spielte, sondern man das Publikum weiter überraschte und verwöhnte. Die Jugend zog besonders in den Bann. Sie ist dem Großverein dicht auf den Fersen.

Bocket leistet sich damit den Luxus gleich zweier leistungsfähiger Klangkörper, die sich die Aufgaben mühelos teilen können. Das alles verdanken sie dem Dirigenten Landeghem, der die Jugend wie den sprichwörtlichen Phönix aus der Asche hob und als gleichberechtigten Partner hegt und pflegt.

Exotische Klänge

Bocket erwies sich als Dreh- und Angelpunkt für exotische Klänge aus der ganzen Welt. Mit Ghisalo ging es los. Er verlieh Stockholm nach Händels Vorbild ein „Waterfestival”. Es folgten der „Karachi-Boulevard”, die „Chinese Folk Suite”, die peruanische „Huyata” und das „African Wildlife”. Die älteren Besucher erfreuten sich besonders an den Zithermelodien aus dem Dritten Mann.

Harald Spiertz und Sebastian Krekelberg waren die Asse in dem reißenden Chardas von Monti. „Volare” war ein altvertrauter italienischer (Ferien)-Hit, Zorbas Tanz ein Filmtitel, der Theodorakis bis heute zu einem Bestseller macht. Somit trafen die Titel die Publikumswünsche auf den Kopf. Man hätte die Alte Schule gar nicht so aufheizen müssen, von der Musik wurde es schon heiß genug. Dennoch wurde noch ein I-Tüpfelchen drauf gesetzt.

Aus dem niederländischen Weert kam das fünfköpfige Vokalensemble „Mystique”, das der Eurovision-Song-Contest-Vorentscheidung mit dem spanischen Erfolgstitel „Eres tu” Konkurrenz machte. Für andere Farbtupfer der musikalischen Weltumseglung, die mit dem „Karneval in Paris” endete, sorgte die Jugend mit einem Tophit von Ray Charles, Bill Haleys „Rock arround the Clook”, dem Musicaldauerbrenner „Grease” und „The Best of Queen”.

Für die Kleinsten mit ihren Blockflöten war der Höhepunkt des Abends gekommen beim „Song for you”. Schon jetzt ist das Publikum auf die nächste konzertante Gestaltungsidee gespannt.