Kreis Heinsberg : Im Gesundheitsamt geht eine Ära zu Ende
Kreis Heinsberg Wenn nun der Leiter des Kreisgesundheitsamtes, Dr. Karl-Heinz Feldhoff aus Erkelenz, zum Monatsende in den Ruhestand geht, dann war der Mediziner insgesamt 38 Jahre beim Kreis Heinsberg tätig, davon 23 Jahre als Amtsarzt und Leiter des Amtes.
„Angesichts dieser Zahlen, aber vor allem in Würdigung seiner vielfältigen und richtungsweisenden Aktivitäten im Gesundheitswesen, darf man mit Recht von einer Ära sprechen“, sagte Landrat Stephan Pusch bei der Verabschiedung.
Karl-Heinz Feldhoff, gebürtiger Dortmunder, studierte in Münster Humanmedizin und begann 1978 als Arzt bei der RWTH Aachen. Kurz nach seiner Promotion zum Doktor der Medizin am 9. August 1978 wurde der Kreis Heinsberg auf den jungen aufstrebenden Mediziner aufmerksam, der dann am 1. Oktober 1979 zum Kreis Heinsberg wechselte. Am 1. März 1994 wurde Feldhoff zum Leiter des Gesundheitsamtes und damit zum Amtsarzt für den Kreis Heinsberg bestellt.
„Die veränderte Gesetzgebung der 90er Jahre brachte einen Paradigmenwechsel mit sich“, erinnert sich Feldhoff. Das Gesundheitsamt wandelte sich von der Aufsichts- zur Kooperations- und Beratungsverwaltung. So war es auch kein Zufall, dass bereits 1995 die Gesundheitskonferenz im Kreis Heinsberg etabliert wurde. „Wir waren damit einer der ersten Kreise im Land“, so Feldhoff nicht ohne Stolz. „Damit hatten wir alle Partner im Gesundheitswesen an einem Tisch.“ In der Folgezeit brachte Feldhoff mit der Unterstützung durch die Behördenleitung und die politischen Gremien vieles auf den Weg: Ausbau leistungsfähiger Krankenhäuser, Maßnahmen zur Vorsorge und Behandlung sogenannter „Volkskrankheiten“ wie Diabetes, zahlreiche grenzüberschreitende Projekte zu Themen wie Krankenhauskeime, Sucht und Suchtprophylaxe, Kinder- und Jugendgesundheit und vieles mehr.
„Ein aktuelles Riesenprojekt ist das Älterwerden im Kreis Heinsberg, ein Thema, das wir gemeinsam mit der Stabsstelle Demografischer Wandel voranbringen“, resümiert Feldhoff. Die Ergebnisse vieler Projekte haben den Kreis Heinsberg nicht nur weitergebracht, sie waren oft so gut konzipiert, dass das Gesundheitsamt des Kreises zahlreiche überregionale Preise einheimste. Ein weiteres Anliegen war Feldhoff die Güte des Trinkwassers: „Im Kreis Heinsberg liegen wir in allen Wasserwerken weit unter den Grenzwerten.“
Ein Schlüssel für die gesundheitliche Vorsorge war für ihn die Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern, den niedergelassenen Ärzten und den Einrichtungen der Pflege. „Das war für mich das A und O“, verweist der scheidende Amtsarzt auf das breite und gute Angebot im Kreis Heinsberg.
Ab 1. Oktober befindet sich Feldhoff offiziell im Ruhestand. Aber jeder, der den engagierten Mediziner kennt, der weiß auch, dass das Wort „Ruhestand“ für ihn nur eine relative Bedeutung haben wird. „Natürlich werde ich jetzt einige Reisen unternehmen“, freut sich der künftige Pensionär. „Aber ich werde mich auch weiter ehrenamtlich engagieren, so etwa als Vorsitzender der Stiftung EU-Prevent.“
Mit der in Herzogenrath lebenden Heidrun Schößler (50) hat der Kreis Heinsberg eine Nachfolgerin aus den eigenen Reihen gefunden. Sie war 2009 zum Gesundheitsamt des Kreises Heinsberg gewechselt, nachdem sie von 1997 bis 2008 als Ärztin für Chirurgie an verschiedenen Krankenhäusern in Goslar, Salzgitter und Düren tätig war.