„Ich sehe schwarz für die Zukunft”

„Ich sehe schwarz für die Zukunft”

Kreis Heinsberg. Das ist wohl Ironie des Schicksals: Am Tag der Verkündung des dritten Sparpaketes des Bistums Aachen flattert bei der Regionalstelle Heinsberg die erste Kündigung im Rahmen des zweiten Konsolidierungspaketes des Bistums, das bereits vor einigen Monaten beschlossen wurde, ins Haus.

Die erste der 21 Mitarbeiter von Bildungsforum und Regionalstelle muss zum 1. Januar gehen.

Wie viele Mitarbeiter nun auch noch von den neuen Sparmaßnahmen betroffen sind, ist noch nicht abzusehen, aber Regionalstellenleiter Bernd Wolters stellt eine düstere Prognose. „Mit der weiteren Reduzierung der Mittel werden die Pfarren an den Rand ihrer Existenz gedrückt”, ist Wolters bestürzt über die Einschnitte. „Ich sehe schwarz für die Zukunft.”

Der neuerliche Kürzungsplan soll im gesamten Bistumsgebiet bis 2008 Einsparungen von bis zu 60 Millionen Euro pro Jahr bringen. Dies geht natürlich auch mit Kündigungen einher. 220 Mitarbeiter seien betroffen, heißt es vom Bistum.

Wie viele davon aus dem Kreis Heinsberg kommen, ist ungewiss. Generalvikar Manfred von Holtum spreche laut Wolters derzeit lediglich von „Stoßrichtung” und „Bausteinen”, lasse die konkreten Fakten im Dunkeln.

Die Sorge des Regionalstellenleiters gilt besonders der Aufrechterhaltung der Ortsnähe zu den Menschen, Städten und Gemeinden in den Landregionen. Denn die Pläne des Bistums zur Bündelung von Kräften konzentrieren sich laut Wolters stark auf die Städte Düren, Aachen, Krefeld und Mönchengladbach.

„In den nächsten sechs Wochen wird es aber Gesprächskreise der Landregionen geben, damit wir nicht nach hinten rüber fallen”, kündigt er an.

Auf dem Spiel stehe besonders auch das Bildungsangebot. Denn nach den jüngsten Plänen sollen auf Bistumsebene vier Arbeitsgruppen entstehen, die die derzeitige Arbeit des Forums für Erwachsenen- und Familienbildung übernehmen.

Wenn diese Arbeitsgruppen allein in die Städte verlagert würde, sei das Bildungsangebot im Kreis Heinsberg nicht mehr bürgernah aufrecht zu erhalten. „Wer fährt schon von Heinsberg nach Düren, um etwa einen Sprachkurs zu besuchen?”

Doch das sind erst mögliche Zukunftsszenarien. „Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen”, verspricht Wolters. Er werde sich dafür einsetzen, dass die Bildungsarbeit weiter ortsnah bestehen bleibt.

Für das nächste Jahr sieht der Regionalstellenleiter bislang ohnehin keine Probleme. „Wir versuchen für 2005 ein komplettes Bildungsangebot zu fahren.” Ab 2006 werde es dann aber vermutlich Veränderungen geben.