Hückelhoven-Hilfarth: Hückelhovens SPD setzt auf Jörg Leseberg

Hückelhoven-Hilfarth : Hückelhovens SPD setzt auf Jörg Leseberg

Eigentlich war die Mitgliederversammlung der SPD bei Sodekamp als Abnick-Veranstaltung geplant, wie sie im Vorfeld der Kommunalwahlen allerorten an der Tagesordnung sind.

Es ging um die Kür des Bürgermeisterbewerbers sowie der Direkt- und Reservelistenkandidaten. Anlass genug für den Unterbezirksvorsitzenden Norbert Spinrath und den Landratskandidaten Michael Stock, um in Hilfarth dabei zu sein.

Spinrath, der auch zum Versammlungsleiter gewählt wurde, betonte, dass es angesichts des noch unsicheren Termins für die Kommunalwahl gut sei, sich früh genug auf die Wahl vorzubereiten. Ins einer Vorstellungsrede kritisierte Leseberg die Wirtschaftsförderungspolitik des Amtsinhabers Jansen, der sich zu sehr auf die Innenstadt konzentriere und die Ortschaften außer Acht lasse.

Erneuerung dürfe nicht nur im Zentrum stattfinden, das Jansen auf Kosten der Ortschaften „aufhübsche”. Mit Blick auf die Diskussion um die Zukunft des Hauses der Begegnung (HdB) erklärte Leseberg, dass die CDU die Bammischer „im Regen stehen” lasse.

Im Bezug auf die geplante Blockhütte am Ratheimer Adolfosee habe Jansen den Ratheimer Ortsvereinen Sand in die Augen gestreut. Mit Blick auf die geplante Seniorenwohnanlage in Ratheim sprach Leseberg von „Taschenspielertricks” und einem „unglaublichen Rechtsverständnis” des Bürgermeisters, die auch bei Teilen seiner eigenen Fraktion nicht gut ankämen. Sein Führungsstil sei der eines „Einmann-Unternehmens”.

Mit seiner Kritik stieß Leseberg nicht nur auf Zustimmung. Der Baaler Direktkandidat Helmut Dantz verteidigte Jansens Politik und sprach sich gegen eine erneute Kandidatur Lesebergs aus. Es sei besser, der Hückelhovener SPD eine solche „Blamage” zu ersparen. Zumal drohe der Abstieg der Partei in die „kommunalpolitische Bedeutungslosigkeit”. Auch fragte der Baaler, ob nicht eine Frau an der Spitze der SPD gut täte.

In der darauf folgenden Diskussion konnte Dantz mit seiner Position jedoch nicht punkten. Von den insgesamt 50 Stimmberechtigten erhielt Leseberg 37 Ja-Stimmen, acht Ablehnungen und fünf Enthaltungen. Auch bei der Besetzung der Direktmandate kam es zu Meinungsverschiedenheiten. Der für den Wahlbezirk sieben (Doveren) vorgesehene Kandidat Thomas Hensel musste sich in Stichwahl gegen die Überraschungskandidatin Inge Frings durchsetzen, die von den Doverener ins Spiel gebracht worden war, nachdem es von dort zuerst hieß, dass man keinen Kandidaten aus den eigenen Reihen aufstellen wolle.

Alle weiteren 21 Direktkandidaten wurden jedoch einmütig durchgewunken. Die Reserveliste wird von Jörg Leseberg angeführt. Auf Platz zwei folgt Willi Spichartz. Die Plätze drei bis zehn belegen Ali Genc, Monika Rother, Franz Esser, Volkmar Gilleßen, Paul Ginuttis, Ulla Krichel, Kurt Rother und Erwin Heymes.