Hückelhoven : Hückelhoven stellt „Schnappi” in Dienst
Hückelhoven Was vor 20 Jahren noch als Aushängeschild jeder Stadt, die etwas auf sich hielt, vorgezeigt wurde, treibt heute denen, die das Geld verwalten und bekanntlich mit jedem Cent rechnen müssen, Schweißperlen auf die Stirn.
Schwimmbäder zum Beispiel. Das Hückelhovener ist vom ursprünglich „ordinären” Hallenbad im Laufe der Jahre zum Freizeitbad mutiert: Man schwimmt, badet, krault oder planscht nicht mehr nur - die Verantwortlichen für ein Bad, das was hermachen soll, müssen sich etwas einfallen lassen, wollen sie nicht in roten Zahlen absaufen.
Weg kürzer machen
Auch das Freizeitbad an der Martin-Luther-Straße ist längst kein Selbstläufer mehr, und die Anstrengungen, die Attraktivität des Bades zu steigern, sind inzwischen auch für die Politiker zu einem Klotz am Bein geworden.
Die CDU-Fraktion im Rat hat kürzlich ein „Konzept” vorgestellt, um den Weg ins kühlende Nass für die kleinen und großen Besucher noch kürzer zu machen.
Bürgermeister Bernd Jansen, ebenfalls Träger des CDU-Parteibuches, hat den aufhorchenden Damen und Herren Stadtverordneten in der Sitzung des Rates am Mittwochabend eine interessante Mitteilung gemacht: „Schnappi, das kleine Krokodil, kennt spätestens seit der letzten Karnevals-Session fast jeder”, hob er an. Und fuhr fort: „Die Stadt Hückelhoven wird ,Schnappi - wohl in einem größeren Format - in den Dienst stellen.” Da waren die Damen und Herren Politiker erstmal platt.
Aber Jansen lüftete flugs was ihn umtreibt: „Zur Attraktivitätssteigerung unseres Freizeitbades hat die Verwaltung ein neues Wasserspielgerät angeschafft.” Das durfte der Bürgermeister tun, ohne die Stadtverordneten zu fragen: „Schnappi” läuft unter dem Posten „Geschäfte der laufenden Verwaltung”.
Damit die Hückelhovener sich davon überzeugen können, dass die 2350 Euro, die der Bürgermeister für das „Spielgerät in Form eines Krokodils” attraktivitätsteigernd angelegt sind, dürfen sie es am Donnerstag, 7. April, ab 14.30 Uhr bei einem Spiel- und Spaßnachmittag beschnuppern, ohne dafür auch nur einen Cent hinblättern zu müssen: „Schnappi” zum Nulltarif.