Gangelt : Historischer Güterschuppen: 20.000 Euro aus Gemeindekasse
Gangelt Ein historischer Güterschuppen soll auf dem Gelände des Bahnhofes in Birgden errichtet werden. Der Bau, eine Rekonstruktion des damaligen Güterschuppens, soll in Eigeninitiative durch ehrenamtliche Mitarbeiter aus Birgden erfolgen.
Eine Baugenehmigung wurde bereits durch den Kreis Heinsberg erteilt, so dass grundsätzlich, nach Angaben der Verwaltung, mit dem Bau begonnen werden könnte.
Die erforderlichen Fundament- und Betonarbeiten werden bereits durch ein örtliches Unternehmen erledigt. Dennoch verbleiben Materialkosten in Höhe von rund 20.000 Euro, die aus der Gemeindeschatulle gezahlt werden sollen. Und deshalb fand sich das Vorhaben auf der Tagesordnung des Bau-und Umweltausschusses der Gemeinde Gangelt wieder.
Nach Angaben von Bürgermeister Bernhard Tholen handelt es sich bei dem Güterschuppen um „eine Angelegenheit, die museal-touristisch zu verstehen ist“. Errichtet wird dieser auf dem Gelände des Versorgungsunternehmens West Energie und Verkehr. Genau dieser Aspekt bereitete Hans-Günter Heinen, Freie Wähler, Kopfschmerzen.
Wenn sich der Verein, der für den historischen Schienenbetrieb zuständig zeichnet, einmal auflösen sollte, dann stünde der Güterschuppen, in den öffentliche Gelder geflossen seien, im Eigentum der West. „Da müssen vorher klare Rechtsgrundlagen geschaffen werden“, meinte er und schlug vor, die Gemeinde solle das Grundstück erwerben.
Die anderen Ausschussmitglieder hatten diese Bedenken nicht. Sie befürworteten den Beschlussvorschlag der Verwaltung: Die Mittel in Höhe von 20.000 Euro sollen in diesem und im nächsten Haushaltsjahr bereitgestellt werden.
Nicht auf Zustimmung stießen die zwei von der Stadt Heinsberg geplanten Konzentrationszonen für Windräder, die an der Gangelter Gemeindegrenze angedacht sind. Zwischen Laffeld und Schierwaldenrath könnten auf einer Fläche von rund 25 Hektar voraussichtlich drei Anlagen installiert werden. Eine weitere Fläche ist vorgesehen unmittelbar an der Grenze von Birgden zu Waldenrath.
Die Stellungnahme der Gemeinde Gangelt zu den Heinsberger Plänen sei noch nicht auf den Weg gebracht, weil man die Sachlage nach Vorliegen aller Bewertungskriterien konkret formulieren wolle, so Willibert Mevissen, Fachamtsleiter für Planen und Bauen. Befürchtet wird aber, trotz eingehaltenem Mindestabstand, eine Belastung der Gangelter Anwohner vor allem durch Lärm und Schattenwurf.
Die endgültige Stellungnahme der Verwaltung wird sich daher, ebenso wie das Votum des Bau- und Umweltausschusses, gegen die geplanten Rotoren wenden.