Kreis Heinsberg: Hege und Arterhaltung ist Beitrag zum Tourismus

Kreis Heinsberg : Hege und Arterhaltung ist Beitrag zum Tourismus

Neben den Neuwahlen des Vorstandes und Ehrungen beschäftigte vor allem ein Thema die Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft Heinsberg: das neue Landesjagdgesetz NRW, welches in seinen Auswirkungen von der Jägerschaft anders bewertet wird als von der Landespolitik.

In der Begegnungsstätte Heinsberg machte der Präsident des Landesjagdverbandes NRW, Ralf Müller-Schallenberg, den Standpunkt der Jägerschaft in seiner Gastrede deutlich.

 Für 60-, 50- und 40-jährige Mitgliedschaft wurden durch Heiner Breickmann (l.) mehrere Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung geehrt.
Für 60-, 50- und 40-jährige Mitgliedschaft wurden durch Heiner Breickmann (l.) mehrere Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung geehrt.

Hegeschau fehlte

Der Präsident des Landesjagdverbandes NRW, Ralf Müller-Schallenberg, war Gastredner bei der Kreisjägerschaft in Heinsberg.
Der Präsident des Landesjagdverbandes NRW, Ralf Müller-Schallenberg, war Gastredner bei der Kreisjägerschaft in Heinsberg.

Sichtbar wurde die Auswirkung des neuen ökologischen Landesjagdgesetzes auch für die Kreisjägerschaft Heinsberg darin, dass erstmals auf ihrer Hauptversammlung die allgemeine Hegeschau in Verbindung mit der unteren Jagdbehörde fehlte.

„Das Fehlen der Hegeschau hat keinerlei Einfluss auf die gute Kooperation zwischen der Kreisjägerschaft und der unteren Jagdbehörde“, formulierte in seinem Grußwort der stellvertretende Landrat Heinz-Theo Tholen. Die untere Jagdbehörde verstehe sich als fairer Begleiter allen jagdlichen Handelns im Kreis Heinsberg.

Die Jägerschaft leiste einen wertvollen Beitrag mit ihren Aktivitäten im Bereich der Hege und Arterhaltung und unterstütze damit eine attraktive Landschaft durch lebendige Biotope als Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Tourismuskonzept.

„Lernort Natur“

„Mehr als 1000 Jäger engagieren sich in NRW in der Initiative ,Lernort Natur‘ und vermitteln mit den Waldschulen Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter die heimische Natur“, griff Müller-Schallenberg den Gedanken des Naturschutzes auf. Der werde aber aus Sicht der Jägerschaft durch das ökologische Landesjagdgesetz NRW konterkariert. Die praxisfremden Regelungen hinsichtlich der geforderten Bleifreiheit bei Büchsenmunition und beim Schießnachweis sollen korrigiert werden.

Das verspreche der Ansatz über eine bundeseinheitliche Regelung, die in den geplanten Änderungen beim Bundesjagdgesetz vorgesehen ist. Mit der Volksinitiative, die 66.500 Unterschriften braucht, erhöhe der LJV den Druck auf die Landesregierung. Parallel bereite der LJV eine Verfassungsbeschwerde vor. Am 25. Juni werde der Landesjägertag in Aachen auch das Präsidium neu wählen, in dem der Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Dr. Heiner Breickmann, ebenfalls wieder antreten werde.

Im Bericht des Vorstandes zum abgelaufenen Jahr verwies Breickmann auf Aktivitäten und notwendige Entscheidungen. So habe die Kreisjägerschaft die „rollende Waldschule“ vorläufig einstellen müssen, weil der dazu benötigte VW-Bulli zu kostenintensiv geworden sei. Eine Alternative in Form eines Anhängers stellte er aber in Aussicht.

Jungjäger-Jahrgang

Erstmals seit zwei Jahren sei wieder ein Jungjäger-Jahrgang mit 16 Personen aufgestellt, die zur Prüfung angemeldet wurden. Mit 839 Mitgliedern verzeichne die Kreisjägerschaft eine fast gleichbleibende Mitgliederzahl. Bis auf den bisherigen Geschäftsführer Franz-Heinrich Coersten, der nach 16 Jahren nicht mehr antrete, stelle sich der gesamte Vorstand der Wiederwahl.

Mit großem Dank wurde Coersten durch Breickmann verabschiedet. Als neuer Geschäftsführer wurde Stephan Scholz ebenso einstimmig gewählt, wie der Vorstand bestätigt wurde. Erster Vorsitzender bleibt Dr. Heiner Breickmann. In den Stellvertreterpositionen wurden Peter Deckers (in Abwesenheit) und Dr. Peter Max Heyde wiedergewählt. Als Schatzmeister wurde Dr. Oliver Verdang bestätigt.

(jwb)