Gangelt/Aachen: Hat 39-Jähriger sein Opfer bewusstlos gewürgt?

Gangelt/Aachen : Hat 39-Jähriger sein Opfer bewusstlos gewürgt?

Vergewaltigung, schwere Körperverletzung sowie Trunkenheit am Steuer wirft die Aachener Staatsanwaltschaft einem 39-jährigen Mann aus Gangelt vor.

Der gelernte Schornsteinfeger soll zwischen Januar 2001 und Juni 2002 zwei Frauen eingesperrt, vergewaltigt und verletzt haben.

Der Angeklagte verantwortet sich nun erneut vor der 7. Großen Strafkammer des Aachener Landgerichtes. Anfang Dezember war der Prozess gleich am ersten Verhandlungstag geplatzt, weil der Verteidiger des arbeitslosen Schornsteinfegers überraschend sein Mandat niederlegte.

Mittels einer Kontaktanzeige hatte der heute 39-Jährige eine 47-jährige Frau in einem Heinsberger Café kennen gelernt. Nach einem Treffen kam das Gespräch schnell auf sexuelle Themen.

Auf Drängen der Frau habe er sich in Sachen Sadomaso-Praktiken „anlernen” lassen, obschon ihm dies nicht gefallen habe, erklärte der Angeklagte. Zu Schlägen mit einem nassen Handtuch sei es dabei auch gekommen. Bei der Polizei gab die Frau jedoch an, in ihrer Wohnung eingesperrt, gewürgt und geschlagen worden zu sein. Mehrfach sei sie dabei bewusstlos geworden.

Zu Beginn des Prozesses verlas der mutmaßliche Vergewaltiger nun eine schriftliche Stellungnahme zu den Tatvorwürfen. Demnach habe ihn der erste Verhandlungstag im Dezember stark mitgenommen: „Ich habe Wut auf mich selber. Ich schäme mich und muss die Verantwortung für meine Tat tragen”, sagte er mit leiser Stimme. Sein ganzes Leben sei von dem Wunsch geprägt, eine dauerhafte Beziehung zu einer Frau aufzubauen. Der Kontakt zu Frauen fiele ihm leicht, doch das Festigen der Beziehung sehr schwer: „Schnell bekomme ich Eifersuchtsgedanken und kann mich nicht dagegen wehren.”

Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage vorgesehen.