Heinsberg: Grausige Bluttat in Hochstraße

Heinsberg : Grausige Bluttat in Hochstraße

Ein 50-jähriger Mann ist am Samstagnachmittag in seiner Wohnung an der Hochstraße Opfer einer Bluttat geworden.

Wie die Staatsanwaltschaft Aachen am Sonntagnachmittag mitteilte, erlag der Mann Stichverletzungen, die er sich offenbar bei einer Auseinandersetzung mit einer Bekannten zugezogen hatte.

Die Frau wurde am Sonntag dem Haftrichter in Geilenkirchen vorgeführt. Drei weitere Personen, die ebenfalls vorläufig festgenommen worden waren, wurden wieder auf freien Fuß gesetzt.

Es kurz nach 16 Uhr. Vor dem Wohn- und Geschäftshaus in der Hochstraße fahren Rettungswagen, Notarzt und Streifenwagen vor. Ein Rettungswagen bleibt an der Gaswerkstraße stehen. Hektische Betriebsamkeit herrscht rund um das dreigeschossige Haus.

Eine am Arm verletzte, blutüberströmte Frau mittleren Alters wird in den Rettungswagen gebracht. Kurze Zeit später steigt eine von Polizeibeamten begleitete junge Frau ebenfalls in ein Rettungsfahrzeug.

Eine weitere Frau wird vom Hintereingang aus mit Handschellen an der Gaswerkstraße in einen Streifenwagen gesetzt. Zwei Polizeibeamte führen zwei Männer, ebenfalls an den Händen gefesselt, aus dem Haupteingang auf die Hochstraße. Einer der Männer ist blutverschmiert. Beide Männer werden zur Heinsberger Polizeiwache gebracht.

Nebenan im Kultursaal der türkischen Gemeinde sind um diese Zeit mehrere Menschen mit den Vorbereitungen für eine Verlobung beschäftigt.

Einer der Gäste der Gesellschaft wird unfreiwillig Zeuge und berichtet unserer Zeitung: „Eine Frau kam aus dem Haus gelaufen und schrie um Hilfe. Sie hatte Schnittverletzungen am Arm und blutete stark. Ich habe sofort die Polizei über Handy angerufen.”

Tatsächlich führt eine deutlich sichtbare Spur aus Blutstropfen vom hinteren Hauseingang über den Innenhof bis zur Gaswerkstraße, wo die Frau in den Rettungswagen einstieg.

Der Hofeingang ist zwischenzeitlich mit einem Flatterband abgesperrt worden, damit keine Unbefugten das Haus betreten können.

Beamte der Operativen Kriminal Behörde (OKB) der Zentralen Kriminalitätsbekämpfung (ZKB) der Kreispolizeibehörde Heinsberg übernehmen die Sicherung des Tatortes, nachdem die Verletzte versorgt ist und die Streifenwagen abgezogen wurden.

Die Kripobeamten warten auf das Eintreffen der Spurensicherung der Mordkommission Aachen, die gegen 20.15 Uhr eintrifft.

Mittlerweile hat sich in der Nachbarschaft herum gesprochen, dass in einer Wohnung in der ersten Etage, genau über dem Schnellrestaurant, ein Verbrechen geschehen sein soll.

Der Getötete wird von den meisten Nachbarn als freundlich und ruhig beschrieben. In der Wohnung, in der sich ein Drama abgespielt haben muss, brennt trotz Tageshelligkeit Licht, allerdings ist ein Rollladen an dem linken der drei Fenster halb herunter gelassen.

Die beiden Beamten der Mordkommission schlüpfen in ihre weißen Spurensicherungsanzüge und beginnen mit der Untersuchung des Tatortes.

Sie fangen im Treppenhaus an, sichern dort Fingerabdrücke und andere verwertbare Spuren und fotografieren Innen- und Außenbereich des Hauses.

Im Laufe der Nacht werden die zwei Beamten durch fünf weitere Mitarbeiter des Erkennungsdienstes aus Aachen bei Spurensuche und Vernehmung der festgenommenen Personen unterstützt.

Am Sonntagmorgen um 2.15 Uhr erreichen ein Gerichtsmediziner aus Köln und die zuständige Staatsanwältin den Tatort.

Kurz nachdem sie sich später wieder entfernt haben, fährt um 3.15 Uhr ein Bestattungsunternehmer am Haupteingang an der Hochstraße vor und holt den Leichnam des Getöteten.

Die Kriminalhauptstelle Aachen als sachbearbeitende Dienststelle bestätigte am Sonntag auf Anfrage unserer Zeitung den Tod durch Fremdeinwirkung.

Die Ermittlungen hinsichtlich der Hintergründe der Tat laufen noch auf Hochtouren.