Kreis Düren : Girls Day 2007: Mädchen erleben die Arbeitswelt
Kreis Düren Solange Frauen im Durchschnitt 22 Prozent weniger verdienen als Männer, ist und bleibt der vierte Donnerstag im April eines jeden Jahres Mädchen-Zukunftstag. Dann gehen Mädchen nicht zur Schule, sondern schnuppern in die Arbeitswelt, um gezielt jene Berufe zu erkunden, die eben nicht „typisch weiblich” und damit schlechter bezahlt sind.
Im Kreis Düren eilt das „Girls´ Day”-Aktionsbündnis von einem Rekord zum nächsten. Unter Federführung des Kreises Düren bieten mittlerweile 18 Firmen, Behörden und Institutionen Schnupperplätze für Mädchen an. Über 500 junge Frauen haben am 26. April Gelegenheit, ganz gezielt in ihre Zukunft zu blicken. Die kann sich ebenso gut an der Werkbank abspielen wie am Konstruktionscomputer oder im Labor. In 67 Workshops lernen die Mädchen fast ebenso viele Berufe praxisnah kennen.
Es ist ganz einfach, sich einen Überblick zu verschaffen. Die 18 Bündnispartner haben eine Broschüre erstellt, in der alle Angebote beschrieben sind. Auf dem Anmeldeformular können fünf Workshops nach Wahl eingetragen werden - ganz nach persönlicher Neigung.
„Die Broschüren werden jetzt an allen weiterführenden Schulen im Kreis Düren verteilt”, kündigt Elke Ricken-Melchert, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Düren, flächendeckende Information aus erster Hand über den wichtigen Tag an. Zudem ist die Broschüre im Internet unter http://www.kreis-dueren.de zu finden.
Anmeldeschluss für den Girls Day ist zwar erst am 16. März. Doch so lange sollte kein Mädchen mit der Abgabe seines Wunschzettels warten. Die Workshopplätze werden in der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Zuletzt gab es weit mehr Interessentinnen als Plätze. Anmeldungen für den Girls Day 2007 sind nur mit dem Formular aus der Broschüre oder per Telefon bei Nicole Schüller von der Projektentwicklungs- und Forschungsstelle für Chancengleichheit des Kreises Düren unter 02421/22-2256 möglich.
Dass der bundesweit stattfindende Zukunftstag Wirkung zeigt, berichtet Andrea Fournier vom Forschungszentrum Jülich, das 370 junge Leute ausbildet. „Es gab jetzt mehrere Bewerbungen von Mädchen für technische Berufe, die beim Zukunftstag auf diese Ausbildungsmöglichkeit gestoßen sind.”
Ein gutes Zeichen, doch erst ein Anfang. „Ich suche seit 16 Jahren vergeblich nach einem Mädchen, das sich für Elektrotechnik interessiert”, lautet Bernd Ohlemeyers Erfahrung bei der Suche nach Handwerksnachwuchs. Größter Anbieter von Tagespraktikumsplätzen ist erneut die Kreisverwaltung Düren, die am vierten Donnerstag im April über 300 Mädchen zu Gast hat.
Zum Aktionsbündnis gehören neben dem Kreis Düren das Forschungszentrum Jülich, die Deutsche Telekom, die Stadt Linnich, Radio Rur, die Fachhochschule Aachen, RWE Rhein Ruhr AG Düren, Visteon, SIG Combibloc, die Gemeinde Merzenich, die FAW-Außenstelle Jülich, die Rheinischen Kliniken Düren, Ohlemeyer Elektrotechnik, die Gemeinde Inden, die Johann Schäfer GmbH & Co. KG, Gissler & Pass, die Firma Heimbach und Schloemer & Partner GmbH.