Kreis Heinsberg : Gewerkschaft der Polizei fordert die Rücknahme von Kürzungen
Kreis Heinsberg Referent des Tages bei der Mitgliederversammlung der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Kreisgruppe Heinsberg, im Sitzungssaal der Oberbrucher Festhalle war der Vorsitzende des Hauptpersonalrates, Herbert Uebler aus Minden-Lübbecke.
Uebler ging in seinen Ausführungen auf das Jubiläum, das 60-jährige Bestehen der GdP, ein und meinte, sie sei eine Erfolgsstory für die Polizei. Dann aber bemängelte er, dass viele Jahre von der Landesregierung versäumt worden sei, der Überalterung der Bediensteten entgegenzuwirken. Das könne man nun nicht mit einigen Kraftakten reparieren.
Uebler machte auch geltend, was an Verzicht im öffentlichen Dienst geleistet worden sei. Die GdP fordere deshalb die Landesregierung auf, sich Gedanken über ein Konjunkturprogramm zu machen, mit der die Kaufkraft der Bediensteten nachhaltig gestärkt werden könne. Dazu gehöre die Rücknahme von Kürzungen im Beamtenbereich insbesondere beim Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie ein faires Angebot bei den anstehenden Tarifverhandlungen. Man müsse in den kommenden Jahren mindestens zwölf Prozent erreichen, um auf den alten Stand zu kommen. Aber schon jetzt warnten Politiker vor möglichen Steuereinbrüchen, und zwar die gleichen, die innerhalb einer Woche Finanzzusagen von 500 Milliarden Euro gebilligt hätten, um den Zusammenbruch von Banken zu verhindern.
Auch der Vorsitzende der Kreisgruppe Heinsberg, Lothar Engel, beklagte, dass Entscheidungen zur finanziellen Entlastung der Bürger oder angemessene und erforderliche Lohn- und Gehaltsforderungen in die Zukunft verschoben oder an höchstrichterliche Rechtsprechung verwiesen würden. Auch er erklärte, die Zahl von 1100 Einstellungen pro Jahr könne nur ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Er verwies auf die Tatsache, dass auch in der hiesigen Region, damals noch getrennt in Erkelenz und Geilenkirchen, bereits im März 1949 die GdP aus der Taufe gehoben worden sei und anfangs mutige Männer für eine moderne demokratische Polizei ihre Arbeit aufgenommen hätten.
Zusammen mit dem Vorsitzenden des Hauptpersonalrates nahm Engel die Ehrungen für 25-jährige, 40-jährige und 50-jährige Mitgliedschaft vor und händigte Urkunden an Hans-Josef Dederichs, Heinrich Jansen, Horst Mantelars, Andrea Nagel, Ralf Reinartz, Jörg Risters, Uwe Schulz, Peter Seek, Hans Siebentritt, Wolfgang Wagner und Hans-Joseph Rademacher (25 Jahre), Willi Hermanns, Johann Houben, Heinz-Willi Jansen, Manfred Koslowski, Herbert Mäurer, Walter Mühlenbruch, Bernd Pommerening und Leonhard Sieberichs (40 Jahre) sowie Otmar Frank, Lisa Fröhlich, Manfred Fugger, Franz-Josef Galmann, Horst Rudat und Heinz Vogt (50 Jahre) aus.
Landrat Stephan Pusch bescheinigte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seiner Kreispolizeibehörde im Grußwort, im vergangenen Jahr gute Arbeit geleistet zu haben. Er lobte auch die Bereitschaft zur Mehrarbeit wegen verschiedener spektakulärer Ereignisse und sprach verschiedene Wechsel in der Führungsebene an, die komplikationslos vollzogen worden seien.