Hückelhoven : Fußballspielen auf Spielplätzen künftig tabu
Hückelhoven So könne das nicht mehr weitergehen, erklärte eine Anwohnerin des Taubenweges in Millich sichtlich erregt den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses.
Der Ärger über die von ihr und anderen beobachtete „widerrechtliche Nutzung” des benachbarten Spielplatzes sowie die damit verbundene „Lärmbelästigung” ist groß, lang die Beschwerdeliste. Nur bedingt besänftigte es die betroffenen Zuhörer in der Hitze des Gefechtes, dass die Stadt durch verschiedene Maßnahmen und die Umgestaltung der Anlage bald Abhilfe schaffen möchte.
Keinen falschen Eindruck wollte die Beschwerdeführerin erwecken: Fröhlich spielende und lärmende Kinder seien gewiss nicht das Problem, wohl aber solche, die verbotenerweise dem Fußballspiel nachgingen.
Darüber hinaus für Verdruss sorgen laut der gepeinigten Bürger fast täglich ab 19 Uhr Jugendliche und Erwachsene, die Alkohol auf der Anlage konsumieren, in den Sandkasten urinieren und Unrat über die Zäune werfen sollen. „Wir möchten, dass der Spielplatz abends abgeschlossen wird”, lautet die Forderung.
Alternativangebot
Der Spielplatz am Taubenweg sei sicherlich nicht „unser schönster”, gestand die erste Beigeordnete Angelika Stöcker ein. Grundsätzlich, daran ließ sie keine Kritik zu, gehöre ein Kinderspielplatz jedoch in ein Wohngebiet.
Das hat sich bereits getan: Als Alternativangebot für Jugendliche stehe der „weitestgehend fertig gestellte” Bolzplatz, Im Schützenwinkel, zur Verfügung. Ein Fußballtor könne allerdings erst dann aufgestellt werden, wenn der Rasen die nötige Dichte erreicht habe. Um künftig Ruhestörungen zu vermeiden, soll im Falle von Beschwerden ein Wachdienst nach dem Rechten sehen.
Nicht zuletzt ist geplant, die Spielanlage komplett umzugestalten, damit die unterschiedlichen Altersgruppierungen sich gegenseitig nicht stören und das Fußballspiel wirksamer unterbunden werden kann.
Dazu soll sie einen Platz in der städtischen Prioritätenplanung erhalten.
Die Prüfung der Angelegenheit durch die Verwaltung hatte ergeben, dass außer im August 2004 seit eineinhalb Jahren keine Beschwerden über Ruhestörungen nach 22 Uhr eingegangen sind. Außerdem sei der Bereich nicht als „besonderer krimineller Brennpunkt” bekannt.