Kreis Heinsberg: Frauen als „Schlüssel in der Integrationsarbeit“

Kreis Heinsberg : Frauen als „Schlüssel in der Integrationsarbeit“

Frauen, die ihre Heimat verlassen haben und in Deutschland ein Kind zur Welt bringen oder mit Kind nach Deutschland gekommen sind, stehen vor vielen Fragen. Vielfach wissen die Frauen nicht, welche Möglichkeiten und Chancen ihnen und ihren Kindern offen stehen. Nicht nur die Sprache, sondern auch das deutsche Gesundheits- und Bildungssystem sind ihnen unbekannt.

Das Projekt „MiFuM“ (Muttersein im Kontext von Flucht und Migration) soll nach Angaben des Kreises Heinsberg zur lokalen Bildungs- und Integrationsarbeit beitragen, um die Mütter beziehungsweise die Eltern so früh wie möglich über Entwicklungsmöglichkeiten und potenzielle Bildungswege ihrer Kinder zu informieren.

Das Kommunale Integrationszentrum mit der Bildungskoordinatorin Dr. Asli Topal-Cevahir hat in Zusammenarbeit mit den Frühen Hilfen im Kreis Heinsberg ein Konzept entwickelt und in Kooperation mit dem Migrationsfachdienst der Diakonie, der Schwangerschaftsberatung der Arbeiterwohlfahrt sowie ehrenamtlichen Sprachmittlerinnen ­„MiFuM“ als Pilotprojekt Ende 2017 in Erkelenz und Hückelhoven gestartet. Der Kinderschutzbund stellte dazu das „HS-U-Boot“, einen voll ausgestatteten und modernen Bauwagen, als Veranstaltungsort zur Verfügung.

Auftakt in Heinsberg

Nach erfolgreicher Pilotphase und engen Absprachen mit den städtischen Integrationsbeauftragten und Akteuren vor Ort wird das Projekt „MiFuM“ nunmehr flächendeckend in Kooperation mit den Städten und Gemeinden im Kreis Heinsberg umgesetzt. Der Auftakt der jetzigen Projektphase fand in Heinsberg am Kristallisationspunkt für Integrationsarbeit des Deutschen Roten Kreuzes statt. Dieser Termin wurde gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten der Stadt Heinsberg und dem KAI Heinsberg des Roten Kreuzes organisiert. Weitere Termine für das Projekt „MiFuM“ sind am 27. Juni in Gangelt, am 4. Juli in Geilenkirchen und am 5. Juli in Hückelhoven geplant.

In der geschützten Atmosphäre des Bauwagens sollen die Frauen Informationen erhalten zu den ­Bereichen Familienplanung, Schwangerschaft und Geburt, Kindergesundheit, Familienbildung sowie Bildung und Erziehung der Kinder. Die Veranstalterinnen beraten die Frauen und geben Informationen zu lokalen Bildungs- und Beratungsangeboten.

Ziel des Projektes „MiFuM“ ist es, den Müttern nahezubringen, wie sie trotz der belastenden Lebenssituation die Entwicklung ihres Kindes bestmöglich fördern können.

„Frauen sind der Schlüssel in der Integrationsarbeit, wenn Mütter erkennen, welche Chancen sie und ihre Kinder haben“, so Dr. Asli Topal-Cevahir, „denn dann haben die Kinder alle möglichen Bildungschancen.“ Durch den Erwerb der deutschen Sprache und eigene Weiterbildung könnten sie den Bildungsweg ihrer Kinder begleiten.