Kreis Heinsberg : Fast alle sagen Ja zum Kreis-Haushalt 2016
Kreis Heinsberg Der 19. Kreis-Haushalt, den Ludwig Schöpgens in seiner Funktion als Kämmerer zu verantworten hat, ist am Donnerstagabend absegnet worden — fast vom ganzen Kreistag. In der Abstimmung über den 307 Millionen Euro umfassenden Etat für das Jahr 2016 gab es schließlich aber doch eine Gegenstimme: vom Linken Ullrich Wiehagen. Alle anderen votierten mit Ja.
Dies war im Heinsberger Kreishaus zweifellos der Abend, an dem Ludwig Schöpgens und sein Wirken im Blickpunkt standen. Ihm galten viele Worte des Lobes und des Dankes — von allen Fraktionen und vom Landrat.
Kreistag und Verwaltung seien Schöpgens, der bald die Freizeitphase seiner Altersteilzeit antrete, zu großem Dank verpflichtet für über 43 Jahre treuer Pflichterfüllung, sagte Landrat Stephan Pusch (CDU). „Dass wir den Kreis Heinsberg bislang in diesen schwierigen Zeiten der Finanzierung kommunaler Aufgaben auf Kurs halten konnten“,sei zu einem großen Teil auch Schöpgens‘ Verdienst.
Pusch ließ den Werdegang von Schöpgens Revue passieren: „Ein Weg, der sich am 1. August 1970 mit Antritt eines Verwaltungspraktikums andeutete und mit dem Dienstantritt als Kreisinspektoranwärter am 1. August 1972 endgültig eingeschlagen wurde.“
Die nun verabschiedete Haushaltssatzung stelle 43 Jahre später gewissermaßen den Schlusspunkt dieses Weges dar. Wahrscheinlich einen, den sich der damals 18-Jährige aus Hetzerath bei Ausbildungsbeginn nicht habe träumen lassen.
Dass der Kreisinspektoranwärter Ludwig Schöpgens ein fleißiger und guter Schüler war, habe schon sein Abschlusszeugnis der Volksschule Doveren mit sieben Mal „sehr gut“ und acht Mal „gut“ ausgewiesen. Sein Klassenlehrer habe im Abschlusszeugnis vermerkt: „Ludwig hat sich sehr gut geführt. Er war immer sehr aufmerksam und sehr fleißig. Seine Leistungen sind lobenswert.“ Der Landrat: „Wir könnten den Satz ohne Einschränkungen so übernehmen.“
Zu Schöpgens‘ Stationen gehörte die Leitung des Kulturamtes — „mit gerade einmal 30 Lebensjahren eine beachtliche Leistung“, wie Pusch fand. 1997 wurde Schöpgens zum Leiter des Amtes für Finanz-, Wohnungs-, Energie- und Verkehrswirtschaft ernannt und gleichzeitig zum Kämmerer bestellt; 1998 stieg er zum Dezernenten auf.
Mit seiner ruhigen, pflichtbewussten, aber auch kenntnisreichen und zielstrebigen Art habe Schöpgens vieles erreicht, für den Kreis Heinsberg, für die Kreisverwaltung und auch für sich persönlich, stellte der Landrat fest. Der Kämmerer habe es ja nicht leicht. Denn es sei eine alljährliche Mammutaufgabe, das große Zahlenwerk zu erstellen.
Dann komme noch hinzu, dass es den Politikern im Kreistag plausibel zu erklären sei. Und letztlich müsse es auch so stabil konstruiert sein, dass es den Stürmen, die aus den politisch unterschiedlichsten Richtungen blasen würden, standhalte. All dies habe Schöpgens in vorbildlicher Weise geleistet.
Geprägt durch Behördenleiter wie Dr. Theo Esser und Dr. Leo Thönnissen habe Schöpgens schnell verinnerlicht, „dass beim Kreis Heinsberg neben der effektiven Arbeit auch die Sparsamkeit hoch im Kurs stand und steht“.
Pusch zitierte unter anderen den Sozialreformer Samuel Smiles: „Die Sparsamkeit ist die Tochter der Vorsicht, die Schwester der Mäßigung und die Mutter der Freiheit.“ Das Prinzip der Sparsamkeit habe Ludwig Schöpgens in all seinen Jahren als Kämmerer vorgelebt.
Er sei ein fachkundiger Berater, Mahner und Planer gewesen, wenn es um die Kreisfinanzen gegangen sei, stellte der Landrat unter Applaus der Kreistagsmitglieder fest.
Schöpgens dankte seinerseits für die fairen und guten Beratungen in allen Fraktionen in all den Jahren. Er sei auch nicht böse gewesen, wenn ein Haushaltsentwurf von dem einen oder anderen abgelehnt worden sei.
Seinen Weg jetzt trete er mit uneingeschränkter Freude an, da er wisse, dass die Finanzen des Kreises Heinsberg in Ordnung und auch beim neuen Kämmerer, Michael Schmitz, in guten Händen seien.