Kreis Heinsberg : Farbenfrohes Bild beim Verbandsfest des VKAG in Kirchhoven
Kreis Heinsberg Frack oder Smoking, Uniform und farbenfrohes Kostüm: Ein buntes Bild bot sich Hans-Josef Bülles, Präsident des Verbandes der Karnevalsvereine Aachener Grenzlandkreise (VKAG), bei seiner Begrüßung zum Verbandsfest im Festzelt in Heinsberg-Kirchhoven. Der dort ansässige KV Kerkever Jekke, der sein 6x11-jähriges Bestehen feiert, war der Ausrichter des Festes.
Eingebettet in das Programm war die Ehrung des bisherigen Verbandspräsidenten Reiner Spiertz, der von der Mitgliederversammlung bereits am im Juli zum Ehrenpräsidenten gewählt worden war. Spiertz sei 39 Jahre lang Mitglied des Präsidiums gewesen, davon 22 Jahre lang Präsident, sagte Bülles, als er Spiertz seine neue Ehrenpräsidentenkette umhängte und ihm eine große Urkunde überreichte. Von all seinen Engagements während dieser Jahrzehnte hob Bülles drei hervor. Vor allem habe sich Spiertz immer für den Karneval als Brauchtum engagiert, auch im Brauchtumsausschuss des Bundes Deutscher Karneval (BDK), dessen Ehrenmitglied er jetzt sei.
Er habe zudem mehr als ein Dutzend Karnevalsmessen geschrieben, und er sei der Vater des Hauses des Grenzlandkarnevals, das inzwischen knapp 100 000 Archivalien aufbewahre. Rund 300.000 Euro habe Spiertz dafür „zusammengebettelt“. Bülles: „Davor ziehe ich meinen Hut!“. Eigentlich müsse er ja rot werden ob des Lobes, das über ihm ausgeschüttet worden sei, entgegnete Spiertz. „Aber Sie glauben ja gar nicht, wie viel Lob ich vertragen kann“, schmunzelte er ins Publikum und verwies zugleich auf seine Freunde im Präsidium auf der Bühne. „Alleine kann man nichts schaffen.“ Er freute auch sich über das Spendenergebnis des Abends in Höhe von 666,66 Euro, das dem Haus des Grenzlandkarnevals zugutekommt.
Höhepunkt für die zwei Dutzend anwesenden Tollitäten, war der gemeinsame Aufmarsch auf der Bühne und die Ehrung mit dem diesjährigen Verbandsorden des VKAG. Weitere Ehrungen des Verbandes hatte es schon vor dem Festprogramm im Zelt in der Gaststätte Bodens gegeben, nach einem Besuch auf dem Friedhof, denn Kirchhoven ist auch die Heimat des inzwischen gestorbenen VKAG-Ehrenpräsidenten Jupp Schmitz.
Lokalkolorit erhielt das Fest durch weitere Aktive der Kerkever Jekke auf der Bühne: Martin Knop und Michael Pelzer, die alle Tollitäten quasi auf die Bühne sangen, Tanzmariechen Nele von der Ruhren, die Große Garde und die Seniorengarde sowie das Grußwort von Präsident Johannes Geiser, zugleich Ortsvorsteher in Kirchhoven. Nicht zuletzt fungierte der Instrumental-Verein Kirchhoven als Sitzungskapelle.
Richtig Stimmung hielt schon zu Anfang Einzug ins Festzelt, als die Bigband „The Fantastic Company“ aus Neuss nicht allein die Bühne, sondern sogar Stühle und Tische für sich eroberte. Gekonnt leitete VKAG-Vizepräsident Franz Rick als Moderator des Abends über zu Ralf Knoblich als „Dä Knubbelisch vum Klingelpötz“, der aus Köln nach Kirchhoven gekommen war, ebenso wie Bauchredner Klaus Rupprecht und sein Affe Willi sowie die Tanzgruppe Kölsch Hännes‘chen aus Köln, bei der alle Tänzer bekannte kölsche Charaktere des 18. und 19. Jahrhunderts tänzerisch und schauspielerisch verkörpern.
Tanz der Spitzenklasse boten schließlich perfekt aufeinander abgestimmt und in vollkommen synchroner akrobatischer Höchstleistung Kyana und Julien Karl, als Tanzpaar des KTC Alsdorfer Tänzer amtierende Verbandsmeister. Nachdem die Showtanzgruppe „Young Spirit“ des Karnevalsausschusses Setterich die Gäste noch in die Welt von Peter Pan entführt hatte, setzte die Band „Kolibris“ aus Kerpen einen musikalischen Schlusspunkt.
Auszeichnungen schon vor dem Verbandsfest
Mit dem Verbandsehrenzeichen in Silber zeichnete der VKAG vor seinem Verbandsfest in der Gaststätte Bodens in Heinsberg-Kirchhoven den CDU-Landtagsabgeordneten Bernd Krückel und seinen ehemaligen Kollegen im Landtag, Dr. Gerd Hachen, aus, ebenso den stellvertretenden Städteregionsrat Hans-Josef Hilsenbeck aus Simmerath. Der Verbandsorden ging in die Niederlande an Hans te Locke, Präsident vom „Bond van Carnevalsverenigingen Limburg“ (BCL) und nach Belgien an Freddy Corstjens, den Vorsitzenden der „Limburgse Verenigingen Karnevals-Evenementen“ (LIVEKE).